Wie die Nachrichtenagentur AP berichtet, werden die jungen Frauen im Umfeld ihrer Kirchen angesprochen. Teilweise sollen auch Geistliche bei der Anwerbung in Pakistan vermittelt haben. Diese versprechen den meist armen Eltern oft viel Geld für ihre Töchter. Grund für den wachsenden Menschenhandel zwischen beiden Ländern: China leidet unter einem massiven Frauen-Mangel. Das hat zur Folge, dass sich mittlerweile ein intensiver Handel mit Frauen aus Nachbarländern etabliert hat.
40 Millionen weniger Frauen
China ist eines der Länder weltweit mit der am wenigsten ausgeglichenen Verteilung von Männern und Frauen. Besonders wegen der jahrzehntelang vorgeschriebenen Ein-Kind-Politik wurden viele Mädchen abgetrieben. Das rächt sich jetzt in einem extremen Frauen-Mangel, der auch soziale Probleme nach sich zieht. Trotz der 2015 abgeschafften Kinderregel hat China aktuellen Statistiken zufolge noch immer ein Geschlechterdefizit von mindestens 40 Millionen Frauen.
Deshalb werden häufig Frauen und Mädchen aus den Nachbarländern nach China verschleppt und dort Opfer von Zwangsehen, Prostitution, Vergewaltigung und Missbrauch. Nicht nur in Pakistan, auch in Myanmar sind einem kürzlich veröffentlichten Bericht der Menschenrechtsorganisation „Human Rights Watch“ Frauenhändler in chinesischem Auftrag unterwegs – ebenso in Kambodscha, Vietnam und Laos.
Abtreibung weiblicher Föten in Indien
Doch nicht nur in China, auch in Indien herrscht ein Frauenmangel, weil trotz gesetzlichen Verbots weibliche Föten zehntausendfach abgetrieben oder Mädchen direkt nach der Geburt getötet werden. Auch dort registrieren die Behörden immer wieder Fälle von Zwangsverheiratung und -prostitution, Verschleppung und Entführung von Frauen und Mädchen.
Deutschlandfunk
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