Weltpremiere - SUV BMW Vision Neue Klasse X macht an

  21 März 2024    Gelesen: 535
  Weltpremiere - SUV BMW Vision Neue Klasse X macht an

Dass BMW mit der Neuen Klasse eine moderne Plattform für elektrische Antriebe an den Start bringen möchte, hat der Hersteller ja bereits vielfach kommuniziert. Dass diese auch als Basis für ein SUV dienen würde, konnte man sich denken. Jetzt ist es offiziell.

Gerade hat Audi mit dem Q6 e-Tron sein neues Mittelklasse-SUV samt innovativer Ladetechnik enthüllt. Und da kommt BMW prompt mit einer Antwort um die Ecke, die die Ingolstädter verdammt alt aussehen lassen könnte. Unter dem Concept Vision Neue Klasse X firmiert also in leicht abgewandelter Form das, was schon in einigen Monaten als Serien-SUV - sorry, im BMW-Sprech heißt es "SAV" für Sports Activity Vehicle - vorgestellt werden wird.

Interessant auch, dass BMW früher mit dem Seriendesign des SUV an die Öffentlichkeit geht als mit der Optik der Limousine. Schließlich dürfte das schon im Jahr 2023 vorgestellte Neue-Klasse-Concept mit dem Namen Vision (ohne X) noch ein Stück weiter vom späteren Serienfahrzeug entfernt sein. Oder etwa doch nicht? Vielleicht möchte BMW seine Fangemeinde auch verwirren.

Na ja, man wird es erleben. ntv.de war es jedenfalls möglich, bereits einen Blick auf das nun enthüllte seriennahe SUV-Concept zu werfen. Und das soll tatsächlich seriennah sein, versprechen die anwesenden Designer. Und was der Betrachter da geboten bekommt, ist schon ziemlich cool. Und wehe, die Münchener bringen nicht die hier lichtgewordene, schmale Niere wie bei der Urversion der Neuen Klasse in den Sechzigern. Das ist echt Kult.

Auffällig auch: die Scheinwerfer hinter der Glasabdeckung mit den vertikalen LED-Tagfahrleuchten. Soll ziemlich genau so in die Serie gehen, versichern die BMW-Designer. Wobei, einen klitzekleinen Hauch anders könnte es doch werden. Wehe! Ebenfalls verrückt, dass der traditionelle Hofmeisterknick im Bereich der C-Säule hier nicht in Chromausführung, sondern als sogenannter "Reflective Print" ausgeführt ist. So ändert sich die Oberflächenoptik für das menschliche Auge mit dem Blickwinkel. Mal wirkt die Fläche reflektierend, mal transparent.

Außen kompakt und innen geräumig

Wenn man das Auto von außen so begutachtet, wirkt es deutlich größer, als es in Wirklichkeit ist. Das könnte aber auch an dem etwas engen Raum liegen, in den das Team die Konzeptstudie verfrachtet hat. So rangiert das kommende Neue-Klasse-SUV deutlich unterhalb des 4,95 Meter langen iX und wird für jene Kunden auf der Suche nach einer Mittelklasse die richtige Offerte sein. Kurze Überhänge plus langer Radstand machen den Innenraum jedoch geräumig. Riecht also schwer nach iX3-Nachfolger.

Bleibt die Frage, ob Verbrenner-Kunden dann noch eine Weile den aktuellen (und immer noch modernen) X3 fahren müssen. Denn obwohl bei BMW ein bisschen Plattform-Wildnis herrscht - manche beherbergen lediglich elektrische Antriebe, manche gemischte -, bestätigen BMW-Techniker, dass es sich bei der Neuen Klasse um ein Electric-Only-Chassis handelt. Allerdings bekräftigt BMW-Technikvorstand Frank Weber in einem Gespräch am Rande dieses Events, dass der Konzern noch lange Angebote für Hybrid- und Verbrennerinteressenten bereithalten werde.

Das Interieur des Vision X wird von einem großen Screen in extravaganter Formgebung dominiert. Doch keine Spur von einem sogenannten "Curved Display". Die Studie demonstriert eine bessere Lösung: ein Head-up-Display, das sich über die gesamte Breite des unteren Windschutzscheibenrandes erstreckt. Nicht nur futuristisch, sondern obendrein praktisch. Und wenn man auf dem Touchscreen klimpert, soll eine aufgeräumte Menü-Struktur dabei helfen, die Bedienung noch weiter zu verbessern. Ob das angesichts der immer komplexer werdenden Funktionalitäten gelingen kann, bleibt abzuwarten. Zur Not bemüht man eben die Sprachbedienung.

Neuer Superrechner unter dem Blech

Spannend dürfte sein, wie sich die Weiterentwicklung der Elektronik-Architektur unter dem Blech auswirken wird. BMW verspricht: in Form von viel Fahrfreude. Denn jetzt soll ein einziger Hochleistungscomputer bewerkstelligen, was früher vier einzelne Steuergeräte konnten. BMW-Technikvorstand Weber spricht in diesem Rahmen zudem von einer verzehnfachten Rechenleistung. Die wird beispielsweise dazu genutzt, um die Fahrdynamikregelung der Neuen Klasse noch präziser zu machen. Außerdem gibt es noch ein gerüttelt Maß an Verbesserungspotenzial beim Thema Fahrautomatisierung - hier hilft mehr Rechenpower natürlich immer.

Weiterhin schuldig bleiben die Bayern konkrete Zahlen im Kontext der Ladeperformance. Klar ist, dass sämtliche künftige Modelle der Neuen Klasse über ein 800-Volt-Bordnetz verfügen werden, so freilich auch das SUV. Und den Technikern soll es gelungen sein, die Energiedichte des Akkus um 20 Prozent zu erhöhen. Das verspricht mehr Kapazität auf gleichem Bauraum - und demnach mehr Reichweite.

Ebenfalls für mehr Reichweite sorgt der Umstand, dass BMW den Luftwiderstand um 20 Prozent reduziert hat im Vergleich zum klassengleichen aktuellen SUV. Überdies soll die Neue Klasse 30 Prozent schneller laden können als bisher. Und so rücken die Weißblauen doch mit einer Zahl heraus: Binnen zehn Minuten soll Energie für 300 Kilometer Fahrt nachgeladen werden können. Und das ist schließlich wichtig für die Akzeptanz von elektrisch angetriebenen Fahrzeugen. Die Akzeptanz des Designs der Vision Neuen Klasse X sollte dagegen kein Problem darstellen.

Quelle: ntv.de


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