Israel erwartet iranischen Angriff in den nächsten zwei Tagen

  12 April 2024    Gelesen: 617
  Israel erwartet iranischen Angriff in den nächsten zwei Tagen

Nach den Drohungen aus Teheran rechnet Israel offenbar schon in den kommenden Tagen mit einem direkten Angriff. Dem israelischen Verteidigungsminister zufolge ist das Land vorbereitet: Sollte es zu einem iranischen Vergeltungsschlag kommen, werde es eine "angemessene" Reaktion geben.

Israel bereitet sich offenbar auf einen direkten Angriff des Irans auf den Süden oder Norden Israels vor. Wie eine mit der Angelegenheit vertraute Person erklärte, wird mit einem Angriff in den nächsten 24 bis 48 Stunden gerechnet. Eine Person, die von der iranischen Führung informiert wurde, sagte jedoch, dass Pläne für einen Angriff zwar diskutiert würden, eine endgültige Entscheidung sei aber noch nicht getroffen worden.

Anfang dieser Woche hatten US-Geheimdienstberichte gezeigt, dass ein Angriff auf israelische Einrichtungen durch den Iran oder seine Stellvertreter unmittelbar bevorstehen könnte. Einem Informanten zufolge könnte der Angriff innerhalb der Grenzen Israels stattfinden. Ein US-Offizieller, der mit der Angelegenheit vertraut ist, sagte am Donnerstag, dass amerikanische Geheimdienstberichte auf einen iranischen Vergeltungsschlag in den nächsten Tagen hindeuten, "möglicherweise auf israelischem Boden" und nicht auf israelische Interessen anderswo.

Im Gespräch mit seinem US-Kollegen Lloyd Austin erklärte der israelische Verteidigungsminister Joav Galant, dass Israel auf einen möglichen Vergeltungsschlag des Irans vorbereitet sei. "Ein direkter iranischer Angriff wird eine angemessene israelische Antwort gegen den Iran erfordern", sagte Galant, wie die israelische Regierung bekannt gab. Austin sicherte Galant erneut "die eiserne Unterstützung der USA für Israels Verteidigung angesichts der wachsenden Drohungen durch den Iran und seine regionalen Stellvertreter" zu, so das Pentagon.

Nach einem mutmaßlich israelischen Angriff auf das iranische Botschaftsgelände in Syrien am 1. April nahmen die Drohungen aus Teheran in Richtung Israel jüngst zu. Der Angriff sei wie ein Angriff auf iranisches Territorium gewesen und Israel müsse bestraft werden, hatte Irans Staatsoberhaupt Ajatollah Ali Chamenei am Mittwoch gesagt. Pläne für einen Angriff würden zwar diskutiert, es sei aber noch keine endgültige Entscheidung getroffen worden, zitierte das "Wall Street Journal" eine Person, die von Irans Führung unterrichtet worden sei.

Lufthansa streicht Flüge nach Iran bis Samstag

Vor diesem Hintergrund reiste ein hochrangiger US-General zu Sicherheitsgesprächen nach Israel. Der Kommandeur des für den Nahen Osten zuständigen US-Regionalkommandos Central Command (Centcom), Erik Kukilla, sei vor Ort, um sich mit der israelischen Armeeführung zu treffen, erklärte der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, Pat Ryder. Zudem sollten "die aktuellen Sicherheitsbedrohungen in der Region" Thema sein. Die ursprünglich für einen anderen Zeitpunkt geplante Reise sei "aufgrund der jüngsten Entwicklungen" vorverlegt worden, hieß es.

US-Außenminister Antony Blinken rief derweil seine Kollegen in China, der Türkei und Saudi-Arabien auf, den Iran von einer Eskalation abzuhalten. Eine Reihe von Telefonaten hätten in den vergangenen 24 Stunden stattgefunden, teilte der Sprecher des US-Ministeriums, Matthew Miller, mit. Ähnliche Gespräche würden auch mit europäischen Verbündeten und Partnern geführt. "Eine Eskalation liegt nicht im Interesse des Irans. Sie liegt nicht im Interesse der Region. Und sie liegt nicht im Interesse der Welt", sagte Miller.

Die US-Botschaft in Israel gab vor dem Hintergrund der Drohungen eine Sicherheitswarnung für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus. Die Lufthansa verlängerte unterdessen die Aussetzung geplanter Flüge in und aus der iranischen Hauptstadt Teheran. "Aufgrund der aktuellen Situation setzt Lufthansa nach sorgfältiger Evaluation ihre Flüge von und nach Teheran bis voraussichtlich einschließlich Samstag, 13. April, aus", teilte ein Unternehmenssprecher mit.

Quelle: ntv.de, spl/DJ/dpa/AFP


Tags:


Newsticker