Mazda CX-80 - neue Größe mit edlen Antrieben

  19 April 2024    Gelesen: 412
  Mazda CX-80 - neue Größe mit edlen Antrieben

Mazda rundet sein Modellprogramm mit einem großen SUV-Flaggschiff nach oben ab. ntv.de hatte bereits Gelegenheit, den ausladenden Allrounder namens CX-80 in Augenschein zu nehmen und eine Sitzprobe durchzuführen.

Zugegeben, ein bisschen Wehmut kommt ins Spiel beim Blick auf den neuen Mazda CX-80. Wohl wissend, dass unter der Motorhaube wahlweise ein großvolumiger Reihensechszylinder-Diesel steckt, kann ich den Gedanken, wie toll dieses Triebwerk sich in einer noblen Limousine machen würde, kaum unterdrücken. Aber die Mehrheit der zahlenden Automobilkundschaft auf der Welt möchte SUV und Mazda müsste mit dem Klammerbeutel gepudert sein, um diese Nachfrage zu ignorieren.

Also dann - darf sich die Fan-Community großer Mazdamodelle wenigstens darüber freuen, dass das SUV von ziemlich genau fünf Metern Länge wenigstens gefällig gezeichnet ist. Und mit dem feinen Chrom-Scheibenrahmen verströmt es gar einen Hauch von Noblesse - jedenfalls in Kombination mit dem exklusiv für den CX-80 erhältlichen dunkelroten Farbton "Artisan Red", den natürlich auch der hier gezeigte Aussteller trägt. Außerdem wäre da ja noch der Kühlergrill mit prägnanter Chromumrandung sowie den vielen markanten Vertikalstreben - macht definitiv etwas her.

Im CX-80 geht es edel zu

Und innen? Im Grunde haben die Mazda-Entwickler einen CX-60 im XL-Format kreiert, der optisch wie technisch auf seinem kleineren Bruder aufbaut. Entsprechend bekannt kommt Markenkennern auch das Interieur vor. Hoch oben auf der Mittelkonsole thront der gut bedien- wie einsehbare Monitor. Aber nicht in Übergröße, wie heute oft vorzufinden. "Man kann es eben auch übertreiben", scheint sich Mazda zu denken. Auch das Touchen erlauben die Japaner nur, wenn beispielsweise Apple CarPlay aktiviert wird. Sonst muss der Controller in der Mittelkonsole ran - oder eben die Sprachbedienung.

Und einen Sinn für Ästhetik und Tradition reklamieren die Autobauer aus Hiroshima ebenfalls für sich. Kombiinstrument als Screen, ja klar - aber nicht einfach als schnöde Bildschirmfläche mit vielen Zahlen, sondern stets mit mehreren virtuellen Rundskalen. Ahornholz und die sogenannten "Musubu"-Nähte erzeugen außerdem Extravaganz.

Was beim Probesitzen ebenfalls auffällt, ist das schiere Raumangebot. Vorn und vor allem in der zweiten Reihe, in der zwischen Knien und Vordersitzlehnen wahrlich viel Abstand festzustellen ist. Doch das Thema Unterbringung ist beim CX-80 komplexer angelegt. Der Kunde kann zwischen verschiedenen Sitzkonfigurationen wählen. Die zweite Reihe ist wahlweise mit einer durchgehenden Bank oder zwei Einzelsitzen bestückt. Somit kann der Mazda entweder sechs oder sieben Personen transportieren. Freilich lassen sich die Fauteuils (die Sitzbank übrigens auch) in Längsrichtung verschieben, und zwar um zwölf Zentimeter.

Was die beiden ausklappbaren Einzelsitze in der dritten Reihe angeht, so verspricht Mazda Personen mit einer Körperlänge von 1,70 Metern Zumutbarkeit. Müsste man in der Praxis mal testen. Und wie gut man nach hinten durchrücken kann, kommt übrigens auch darauf an, ob man eine Mittelkonsole zwischen den beiden Fondsitzen wünscht oder die Variante mit Durchgang wählt.

Der Diesel ist noch nicht out

Die Qual der Wahl erspart Mazda seinen Kunden auch bei den Motorenoptionen nicht. Plug-in-Hybrid oder Diesel? Das ist hier die Frage. In letzterem Fall handelt es sich jedenfalls um die 3,3 Liter große Ausbaustufe des Reihensechsers mit 254 PS und 550 Newtonmetern Drehmoment. Darunter läuft es im CX-80 nicht (den CX-60 gibt es auch mit glatten 200 PS). Und der Diesel ist ein wahres Hightech-Triebwerk mit spezieller Verbrennungstechnologie - dazu mehr im später (Herbst) folgenden Fahrbericht - sowie Elektromotor wirkend auf die Getriebeeingangswelle mit 17 PS und 153 Newtonmetern Drehmoment. Saft bekommt er aus einer Batterie mit 0,3 kWh Kapazität, gespeist vor allem aus der Schubrekuperation.

Als zweite Option bieten die Japaner den CX-80 analog zum kleineren Bruder mit einem Plug-in-Hybridstrang. Hier kommt es zu einem Zusammenspiel von 2,5-Liter-Benziner mit vier Zylindern (192 PS) sowie Elektroaggregat mit 175 PS, um eine Systemleistung von 327 PS zu generieren. Der soll zwar hurtiger loslegen als der Diesel (6,8 statt 8,4 Sekunden bis 100 km/h), aber dafür lassen die Mazda-Techniker den Selbstzünder 219 km/h rennen, während der PHEV bloß künstlich festgelegte 195 Sachen macht. Und rein elektrisch liegen maximal 140 km/h an, bis der knapp 18 kWh fassende Akku entleert ist. Die elektrische WLTP-Reichweite beträgt übrigens im Mittel 60 Kilometer.

Im CX-80 soll es komfortabel zugehen

Doch aktuell ist das alles noch Theorie. Genauso wie Mazdas Versprechen, den CX-80 mit überarbeiteten Doppelquerlenkern vorn und Mehrlenkern an der Hinterachse noch milder abgestimmt zu bekommen als das, was die bisherige Mazda-Palette so bietet. Aufhorchen lässt ein Feature, das im Rahmen der Stabilitätskontrolle Bremseingriffe an den hinteren Rädern dahingehend vornehmen kann, um die Seitenneigung der Karosserie zu reduzieren. Auf aktive Fahrwerks-Gadgets wie Allradlenkung oder Niveauregulierung verzichten die Mazda-Ingenieure allerdings. Dabei würde der Businessklasse ein bisschen Hightech dieser Art ganz gut stehen, zumal die Japaner sich in der Premiumliga verortet sehen.

Bevor sich ntv.de für heute vom CX-80 verabschiedet, den das Mazda-PR-Team im hauseigenen Entwicklungszentrum im hessischen Oberursel präsentiert hat, noch ein paar Botschaften an die praxisorientierte Klientel: Die Baumarktfraktion darf sich auf 1971 Liter maximales Ladevolumen freuen und 2,5 Tonnen Anhängelast. Damit kann man arbeiten. Also tschüss, CX-80. Bei der nächsten Gelegenheit wird sich der große Tourer dann auf der Straße statt nur im Studio beweisen müssen.

Quelle: ntv.de


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