Samenbank-Chef soll heimlicher Großspender gewesen sein

  25 Mai 2017    Gelesen: 603
Samenbank-Chef soll heimlicher Großspender gewesen sein
Ein Niederländer führte fast 30 Jahre eine Samenbank, in der mehr als 10.000 Kinder gezeugt wurden. Nach seinem Tod kommt heraus: Der Mann nutzte wohl auch sein eigenes Sperma - in großem Stil.

Der frühere Direktor einer Samenbank in den Niederlanden ist vermutlich der Vater von mindestens 19 Kindern, die nach einer künstlichen Befruchtung geboren wurden. Das habe ein DNA-Abgleich ergeben, teilte das niederländische Institut FIOM mit, das den Fall untersucht. Dabei sei die DNA eines offiziellen Kindes des Verstorbenen mit DNA von Menschen verglichen worden, die in dem Labor gezeugt worden waren.

Der Mediziner war im April im Alter von 89 Jahren gestorben. Er hatte zu Lebzeiten bereits angedeutet, sein Sperma heimlich im Labor verwendet zu haben, wie die "New York Times" jüngst berichtete. Zu einem DNA-Test sei er aber nicht bereit gewesen.

Ein Fall fürs Gericht

Nach seinem Tod reichten 23 Niederländer eine Klage ein, um die Herausgabe der DNA zu erzwingen. Eltern und Kinder werfen dem Verstorbenen vor, es seien andere Spender verabredet gewesen. Sein offiziell bekanntes Kind war nun offenbar mit dem jüngsten DNA-Vergleich einverstanden.

Die Klinik in der Nähe von Rotterdam war 2009 wegen Unregelmäßigkeiten geschlossen worden. Laut Angaben der "New York Times" existierte sie von 1980 bis 2009. Insgesamt seien etwa 10.000 Kinder in der Klinik künstlich gezeugt worden. Ein mögliches Motiv für das Handeln des Arztes sei gewesen, dass die Klinik zu wenig Spender gefunden habe.

Quelle : spiegel.de

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