Nach #FreeDeniz kommt #FreeNSUAkten

  19 Juli 2017    Gelesen: 980
Nach #FreeDeniz kommt #FreeNSUAkten
Was die Deutschen mit #FreeDeniz können, wollen Türken nun perfektionieren. Während die Türkei Spitzel im Verfassungschutz etablieren will, um das Versteck der NSU-Akten aufzuspüren, die irgendwo im Reich einbetoniert wurden, fordern Türken, angespornt durch Aktivitäten für Deniz Yücel, unter dem Hashtag #FreeNSUAkten die Freilassung der für 120 Jahre Haft verurteilten NSU-Akten. In Sachen westlicher Moralvorstellung und demokratischer Rechtsstaatlichkeit können Türken also von Deutschen viel lernen.
von Nabi Yücel

Kommentar / TP - Was die Deutschen mit #FreeDeniz können, um den deutsch-türkischen Journalisten Deniz Yücel aus der Untersuchungshaft in der Türkei moralisch freizupressen, dass haben Türken nun perfektioniert. Sie fordern unter dem Hashtag #FreeNSUAkten die Freilassung der NSU-Akten aus dem hessischen Bunker "Adlerhorst", einem Komplex, die heute unter dem Hashtag #ArbeitMachtFrei durchgehen könnte.

In Sachen deutscher Moralvorstellung und demokratischer Rechtsstaatlichkeit sind die Deutschen uns Türken weit voraus, jedoch, die Türken haben dazu gelernt.

Als sich die Bundesregierung für das eine oder andere Auftrittsverbot eines türkischen Ministers zu erklären versuchte, war es entweder eine unzureichende Brandschutzeinrichtung, nicht genügend Parkplätze oder zu wenig Polizisten. Die türkische Regierung hat nun diese Praxis übernommen.

Demokratisch wie die Türkei erscheinen will, hat sie bei den Besuchsverboten des türkischen Luftwaffenstützpunkts Incirlik als Grund die unzureichenden Sicherheitsvorkehrungen für deutsche Bundestagsabgeordnete angegeben. Im Fall Konya heißt es aus Expertenkreisen, dass die Rauchmelder auf dem Stützpunkt derzeit einer wiederkehrenden Prüfung unterzogen werden, ein derzeitiger Besuch nicht möglich ist.

Derzeit üben sich Türken darin, die Rechtstaatlichkeit Deutschlands auch in Zusammenhang mit dem wegsperren von Menschen oder Sachen nachzueifern. Die deutschen Moralisten geben ja an, Hunderttausende unschuldige Menschen würden durch die türkische Regierung eingesperrt, gefoltert, mit Waterboarding gesprächiger gemacht oder entstellt zu werden, weshalb sie vermehrt ins Exil flüchten.
Derzeit üben sich die Türken darin, ihre Moscheen selbst anzustecken, Flüchtlingsheime in Brand zu setzen oder Flüchtlinge mit Springerstiefel zu verfolgen, und nachzutreten, um in die Opferrolle zu schlüpfen. Damit kann man aber Deutschland nicht das Wasser reichen.

Besonders Deniz Yücel und zuletzt einige Menschenrechtler, die in der Türkei in einem Hotel angeblich in flagranti erwischt wurden, wie sie Daten- und Menschenverkehr sicher abwickeln können, um die Türkei in die Demokratie zu führen, beschäftigt die Türken zusehends. Wie kann man Deutschland also in Sachen Demokratie und Rechtsstaatlichkeit toppen?

Laut einem Insider muss man einer Untergrundorganisation wie der NSU die nötige Zeit geben, Migranten standrechtlich zu erschießen, durch die Kölner Keuptstraße flanieren zu lassen, wobei sie zufällig eine Nagelbombe verlieren, um dann per Wohnmobil weiter auf Tour zu gehen.

Die nötige Zeit sichern dabei die V-Leute der Verfassungschutzbehörden, Jahre lang. Manchmal stehen sie sogar schmiere am Tatort, wie in Kassel. Damit die verdeckte Operation auch nicht ans Tageslicht kommt, müssen sich alle drei im Wohnwagen gegenseitig an die Kehle gehen. Wenn es nur zwei tun und einer nicht mitmacht, muss man diesen für unzurechnungsfähig erklären lassen.

Derweil werden die Ermittlungen verschleppt, wird den V-Leuten angeraten, wegen ihres Eides nichts gesehen, nichts gehört und nichts gerochen zu haben. Da sie direkt den Innenministern der Länder unterstehen, haben auch diese Kraft ihres Amtes die Interessen des Landes zu wahren. Die der Opfer vernachlässigt man nach allen Kräften.

Besonders hervorgehoben wird von diesem Insider der Tipp, die Angehörigen anzuschwärzen, sie bei den Ermittlungen in die Mangel zu nehmen. Aus einem Serienmord kann man z.B. erst einen Bezug zum Herkunftsland herstellen, in dem man den Fall als Bosporus- und wenn das nicht reicht, als Döner-Morde bezeichnet.

Während der Verschleppung müssen die Staatsschutzorgane die Gelegenheit am Schopfe packen, Dokumente zu fressen und dass was nicht geschafft wird, durch den Wolf zu drehen. Sollten Zeugen vorhanden sein, sollte es in den Obduktionsberichten z.B. "gestolpert und Kopf abgerissen", "beim Anzünden der Zigarette sich selbst angezündet" oder "an Pollenallergie verstorben" heißen. Kurioserweise kann man dabei so viele Zeugen aus dem Weg räumen wie man will, die Politik und die Bürger nehmen auch jeden Scheiß ab, heißt es in einem operativen Dokument, die daraus hervorgeht.
Wenn all das nicht reicht, manch ein Rechtsanwalt oder ein verrückter Politiker zu viel schnüffeln, dann werden die restlichen Dokumente mit allen Erkenntnissen tief in ein stillgelegtes Kalkbergwerk oder Bunker deponiert und der Eingang versiegelt, für ganze 120 Jahre. Wenn dann diese Dokumente wieder Tageslicht erblicken, kräht kein Hahn mehr danach.

Damit es keine Debatten darüber gibt, weshalb die Staatsorgane samt Politik so und nicht anders entschieden haben, muss man allerdings die Aufmerksamkeit auf ein anderes Land richten, deren Rechtsstaatlichkeit man kritisiert oder verurteilt. Am besten ein Land nehmen, die sowieso unter Terrorattacken leidet und die Rechtsstaatlichkeit auf dem Prüfstand steht.

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