Verantwortlich für den Ausbruch macht Oxfam die verheerende Situation in dem bitterarmen Land auf der Arabischen Halbinsel. Seit 2014 bekämpfen sich dort schiitische Huthi-Rebellen und die sunnitische Regierung des Landes. Ein saudi-arabisch geführtes Militärbündnis ist mit der Regierung verbündet und bombardiert Huthi-Stellungen aus der Luft.
"Armutszeugnis für die internationale Gemeinschaft"
Nach jahrelangem Krieg sei der Umfang der Cholera-Epidemie auch ein Armutszeugnis für die internationale Gemeinschaft, so Timmins. Oxfam zufolge könnte es noch schlimmer kommen: Die anstehende Regenzeit könnte die Krise deutlich verschärfen und die Zahl der Infizierten auf mehr als 600.000 ansteigen lassen. Bis jetzt sind knapp 2000 Menschen an der Krankheit gestorben.
Cholera verursacht starken Durchfall und Erbrechen und ist besonders für Kinder, Alte und Kranke lebensbedrohlich. Die Weltgesundheitsorganisation berichtete im vergangenen Oktober von ersten Cholera-Fällen. In den vergangenen Monaten verbreitete sich die Krankheit in fast allen Teilen des Landes rasant. Viele Menschen haben kaum Zugang zu Trinkwasser und sanitären Anlagen. Die Infrastruktur ist weitgehend zerstört. Medizinisches Personal sei teilweise seit mehr als einem Jahr nicht bezahlt worden.
Für weniger als die Hälfte des von den Vereinten Nationen geschätzten Bedarfs an Nothilfe gibt es Oxfam zufolge bisher Finanzierungszusagen der Geberstaaten. Die Vereinten Nationen hatten zuletzt mitgeteilt, dass von den zugesagten Hilfsgeldern anderer Länder bislang erst rund ein Drittel auch wirklich ausgezahlt wurde - 688 Millionen von 2,1 Milliarden Dollar. Zur Bekämpfung der Cholera seien eigentlich noch einmal zusätzlich 250 Millionen Dollar notwendig, davon seien erst 47 Millionen eingegangen.
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