Schlechtes Gewissen: EU-Ratspräsident kann nach „SofaGate“-Vorfall nachts „nicht gut schlafen“

  10 April 2021    Gelesen: 550
    Schlechtes Gewissen:     EU-Ratspräsident kann nach „SofaGate“-Vorfall nachts „nicht gut schlafen“

EU-Ratspräsident Charles Michel hat in einem Interview mit dem „Handelsblatt“ zugegeben, wie schwer ihn die „SofaGate“-Affäre von Ankara noch belastet.

„Ich mache keinen Hehl daraus, dass ich seither nachts nicht gut schlafe“, sagte Michel im Interview.

„Wenn es möglich wäre, würde ich zurückreisen und die Sache reparieren“, so der Politiker.

Michel betonte, er „bedauere diesen Vorfall zutiefst“.
Bei dem Treffen in Ankara am vergangenen Dienstag, an der die Präsidentin der EU-Kommission, Ursula von der Leyen, der türkische Präsident, Recep Tayyip Erdogan, und der Chef des Europäischen Rates, Charles Michel, teilgenommen hatten, war es zu einem Fauxpas gekommen: Von der Leyen hatte keinen Stuhl bekommen. Entsprechende Aufnahmen kursierten später im Netz. Die EU-Kommissionschefin musste sich gegenüber dem türkischen Außenminister, Mevlüt Cavusoglu, auf ein Sofa setzen, der dem diplomatischen Protokoll nach einem niedrigeren Rang entspricht.

Die EU-Kommission hat sich später darüber empört. Ein Sprecher sagte, dass Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen aus ihrer Sicht auf Augenhöhe mit dem türkischen Staatschef, Recep Tayyip Erdogan, und dem EU-Ratspräsidenten, Charles Michel, hätte platziert werden müssen. Auch von der Leyens Sprecher betonte, dass sich Vorfälle wie der im Präsidentenpalast in Ankara nicht wiederholen dürften. Michel erklärte die Sitzordnung mit einer engen Auslegung von protokollarischen Regeln durch die Türkei, betonte aber, dass er die Situation ebenfalls als bedauerlich empfunden habe.

Eine Reihe europäischer Politiker, darunter auch Europaabgeordnete, haben den Vorfall in Ankara kritisiert. Auch der EU-Ratspräsident hat dabei sein Fett abbekommen: Aus Sicht einiger Abgeordneter des EU-Parlaments hätte er darauf achten sollen, dass von der Leyen mit Würde behandelt werde, hieß es.

snanews


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