Russland versucht Erstürmung von Mariupol

  13 März 2022    Gelesen: 442
Russland versucht Erstürmung von Mariupol

In der Nacht wird die von der russischen Armee belagerte ukrainische Hafenstadt Mariupol wieder stark beschossen. Nach ukrainischen Angaben versuchen russische Einheiten eine Erstürmung. Eine russische Offensive stünde zudem der Stadt Sjewjerodonezk mit 100.000 Einwohnern im Gebiet Luhansk bevor.

Russische Einheiten versuchen nach ukrainischen Angaben weiter eine Erstürmung der Stadt Mariupol. Das teilte der ukrainische Generalstab in einem in der Nacht zu Sonntag auf Facebook veröffentlichten Bericht mit. Prorussische Separatisten waren dort zuletzt mit Unterstützung russischer Truppen in östliche Randbezirke vorgestoßen, wie die ukrainischen Streitkräfte mitteilten. Auch das russische Verteidigungsministerium hatte die Einnahme mehrerer Stadtteile gemeldet.

Zuvor waren Evakuierungsversuche von Zivilisten in der von der russischen Armee belagerten Hafenstadt erneut gescheitert. 50 Busse hätten wegen Beschusses nicht abfahren können, sagte Generaloberst Michail Misinzew aus dem Verteidigungsministerium in Moskau der Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Die ukrainische Vize-Regierungschefin Iryna Wereschtschuk sagte, dass die Kolonne fünf Stunden an einem Kontrollpunkt festgehalten worden sei. Am Sonntag solle es einen weiteren Versuch geben.

Mehr als 1.500 Zivilisten sollen beim Angriff auf Mariupol bisher ums Leben gekommen sein. Humanitäre Hilfsorganisationen vor Ort berichten, dass die verbliebenen Bewohner weiterhin keinen Zugang zu fließendem Wasser oder Medikamenten haben.

Weitere russische Offensiven geplant

Eine russische Offensive stünde zudem der Stadt Sjewjerodonezk mit 100.000 Einwohnern im Gebiet Luhansk bevor, heißt es in dem Generalstabsbericht weiter. Moskau hatte zuvor am Samstag mitgeteilt, dass die prorussischen Separatisten die Stadt erreicht haben. Im Donezker Gebiet bereiteten russische Einheiten zudem eine Offensive auf die Kleinstadt Wuhledar vor. Aus dieser konnten am Samstag nach ukrainischen Angaben rund 200 Menschen evakuiert werden.

Im Süden des Landes gebe Russland zudem keine Versuche auf, eine Offensive gegen die Industriegroßstadt und Heimatstadt des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, Krywyj Rih, zu führen, heißt es in dem Bericht weiter. Die Versuche seien bislang erfolglos gewesen. Die russischen Truppen seien aber auf der Suche nach Schwachstellen in der Verteidigung der ukrainischen Sicherheitskräfte und bauten Kräfte für die Operation gegen die Stadt mit über 600.000 Einwohnern auf.

Quelle: ntv.de, dbe/dpa


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