Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat die Menschen in Deutschland einmal mehr auf einen möglichen langen Krieg in der Ukraine eingeschworen. Dennoch versuche die Bundesregierung alles, um den Krieg so schnell wie möglich zu einem Ende zu bringen, sagte die Ministerin in der ZDF-Talkshow "Markus Lanz".
Putin sei mit seinem eigentlichen Ziel gescheitert, die Ukraine einzunehmen. Jetzt hätten sich die russischen Ziele geändert. "Man fokussiert jetzt voll auf den Donbass in der Art und Weise eines Vernichtungskrieges", so Baerbock.
"Dürfen die Ukraine nicht im Stich lassen"
"Der russische Präsident Putin will diesen krieg auf Wochen und Monate hinaus auf brachiale Weise fortsetzen", so die Analyse von Annalena Baerbock. "Es darf nicht passieren, dass wir irgendwann sagen: Wir können und wir wollen nicht mehr. Wir dürfen die Ukraine nicht im Stich lassen, denn dann hätte Putin gewonnen."
Beenden könne diesen Krieg einzig der russische Präsident, sagt die Grünen-Politikerin. "Wenn er aufhören würde zu bombardieren, wäre dieser Krieg vorbei, dann könnte die Ukraine in Freiheit und Frieden leben."
"Das ist kein neuer Moment"
Bundeskanzler Olaf Scholz hatte im Bundestag am Mittwoch eine Reihe von Waffen benannt, die die Bundesregierung an die Ukraine geliefert habe und noch liefern werde. Das sei kein neuer Moment, sagte Baerbock auf eine Frage von Markus Lanz. Das sei in den letzten Wochen immer wieder benannt worden, nur nicht in dieser kurzen Form.
Zu der wachsenden Kritik an den zu lange dauernden Waffenlieferungen, die zuletzt aus der Union kam, verlangte Baerbock: "Wir müssen alle an einem Strang ziehen, statt Schuldzuweisungen zu erteilen." Sowohl in der Bundesregierung als auch in der EU und der NATO werde gemeinsam agiert. Gerade in der Bundesregierung werde täglich geprüft, wie bei den Lieferungen von Waffen die Geschwindigkeit erhöht werden könne - "In der Verantwortung, dass es um einen Krieg geht."
Am Ende formulierte Baerbock ein Kriegsziel. Und darin ging sie einen Schritt weiter als der Bundeskanzler. "Russland darf diesen Krieg nicht gewinnen, sondern muss ihn strategisch verlieren", so Baerbock. Russland wolle den Frieden in der Ukraine zerstören. "Deswegen darf die Ukraine auf keinen Fall verlieren. Das heißt: Die Ukraine muss diesen Krieg gewinnen."
Quelle: ntv.de
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