Inflationsrate tritt auf der Stelle

  30 Mai 2025    Gelesen: 135
  Inflationsrate tritt auf der Stelle

Energie wird billiger, Lebensmittel teurer. Im Mai stagniert die Inflation in der Bundesrepublik bei 2,1 Prozent. Damit liegt die Teuerungsrate noch immer leicht höher als die angestrebte Zielmarke der EZB.

Die Inflationsrate in Deutschland verharrt auf dem Vormonatsniveau. Waren und Dienstleistungen kosteten durchschnittlich 2,1 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt zu seiner ersten Schätzung mitteilte. Auch im April waren die Verbraucherpreise um 2,1 Prozent gestiegen. Von April auf Mai kletterten die Preise um 0,1 Prozent.

Deutlich billiger wurde Energie: Sie kostete 4,6 Prozent weniger als ein Jahr zuvor (April: -5,4 Prozent). Ein Grund dafür sind fallende Weltmarktpreise für Rohöl. Diese haben ihre Ursache in dem von US-Präsident Donald Trump losgetretenen Handelskrieg, der Ökonomen zufolge die Weltwirtschaft belastet und damit die Nachfrage nach Öl dämpfen dürfte.

Preistreiber blieben dagegen die Nahrungsmittel. Diese verteuerten sich um 2,8 Prozent (April: +2,8 Prozent). In Nordrhein-Westfalen verteuerten sich etwa alkoholfreie Getränke um 8,9 Prozent und Obst um 8,6 Prozent. Dienstleistungen kosteten 3,4 Prozent mehr (April: +3,9 Prozent), während sich Waren um 0,9 (April: +0,5) Prozent verteuerten. Die Teuerungsrate ohne Nahrungsmittel und Energie, oft auch als Kerninflation bezeichnet, sank auf 2,8 (April: +2,9) Prozent.

Das Inflationsziel der Europäischen Zentralbank (EZB) für den Währungsraum ist zwei Prozent. Die nach europäischen Standards berechnete deutsche Teuerungsrate liegt aktuell mit 2,1 Prozent noch leicht über dieser Zielmarke. Die Währungshüter haben wegen des nachlassenden Preisdrucks zuletzt sieben Mal in Folge ihren Leitzins gesenkt.

"Die Inflationsdaten für Mai haben einen gewaltigen Schönheitsfehler", sagt der Chefvolkswirt der Commerzbank, Jörg Krämer. "Ohne die schwankungsanfälligen Preise für Energie und Nahrungsmittel liegt die Teuerungsrate mit 2,8 Prozent noch immer deutlich über dem EZB-Ziel von 2 Prozent. Während die Dienstleistungspreise nicht mehr ganz so stark steigen, zogen die Preise für Waren zuletzt wieder schneller an. Die Inflation ist hartnäckig."

Quelle: ntv.de, jpe/rts


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