Die Inhaber der Erdgas-Förderrechte in Israel haben in den vergangenen Monaten hinsichtlich des Exports von israelischem Erdgas türkische Unternehmen, einschließlich Turcas, regelmäßig kontaktiert.
Aksoy bemerkte dabei, dass es für ein Unternehmen alleine nicht möglich wäre, solch große Exportmengen alleine zu handlen. Israel könnte jährlich bis zu acht Milliarden Kubikmeter Erdgas in die Türkei pumpen, vorausgesetzt, verlässliche Partner teilen die Risiken Israels.
„Potenzielle Konsortiumspartner, die uns kontaktiert haben, stellten sich aus Unternehmen zusammen, die entweder Erdgas selbst nutzen oder dieses distribuieren. Darunter befinden sich wichtige Akteure des Sektors. Daher muss ein konstruktives Käufer-Konsortium geschaffen werden“, gab der Turcas-Chef an.
Laut Aksoy könnte erstes israelisches Erdgas die Türkei bereits in den nächsten fünf Jahren erreichen.
„In solchen Projekten nimmt die Bauzeit die kürzeste Periode ein. Politische Diskussionen, die Vergabe von zwischenstaatlichen Abkommen oder Fragen der finanziellen Umsetzbarkeit nehmen hingegen weit längere Zeiträume in Anspruch“, informierte er. „Eine funktionierende Energiezusammenarbeit zwischen der Türkei und Israel könnte auch Energieabkommen zwischen Israel und Zypern sowie Zypern und der Türkei bedingen. Bei der Lösung von Regionalkonflikten könnte die geplante Pipeline eine Rolle spielen. Wenn die Parteien dies wollen und das nötige politische Umfeld dafür geschaffen werden kann, dann könnte das Erdgas die Türkei bis 2021 erreichen.“
Diversifizierung „entscheidend bei der Aushandlung des Erdgaspreises“
Aksoy bemerkte, dass sich die Türkei zu einem großen Erdgas-Konsumenten entwickelte mit einem jährlichen Verbrauch von 50 Milliarden Barrel. Seine Nachfrage stillt das Land zu 55 bis 60 Prozent über den russischen Markt.
„Umso unabhängiger ein Land von einem Versorger wird, desto geringer sind die Erdgaskosten, die ihn erwarten. Europa möchte unabhängiger von Gazprom werden, also öffnet es seinen Markt und erhöht verflüssigtes Erdgas [LNG] als Bezugsquelle. Die Türkei muss das Gleiche tun. Die Türkei ist mit Russland, Iran und Aserbaidschan durch Pipelines verbunden. Es gibt zwei weitere Möglichkeiten, das Pipeline-Potenzial der Türkei zu ermöglichen: Das östliche Mittelmeer und Irak. Die Zufuhr von Erdgas von fünf Versorgern gibt der Türkei eine bessere Verhandlungsposition als bei drei Versorgern. Wir glauben, das östliche Mittelmeer wird für die Türkei eine enorme Chance auf dem Weg zum Energie-Zentrum sein.“
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