“Nuit debout“-Proteste: Hunderte Jugendliche randalieren in Paris

  15 April 2016    Gelesen: 872
“Nuit debout“-Proteste: Hunderte Jugendliche randalieren in Paris
In Paris ist es am Rande der Protestbewegung "Nuit Debout" zu Ausschreitungen gekommen. Hunderte Jugendliche seien durch die Straßen gezogen und hätten Schaufensterscheiben eingeschlagen und Geschäfte geplündert, teilte die Polizei mit.
Wie die Pariser Polizei in der Nacht zum Freitag im Kurznachrichtendienst Twitter mitteilte, marschierte eine Gruppe von etwa 300 Demonstranten vom Platz der Republik, wo gegen soziale Ungerechtigkeit protestiert wird, los. Krawallmacher, die in dieser Gruppe waren, hätten zahlreiche Sachbeschädigungen begangen.

Es seien Scheiben von Geschäften und Bushaltestellen eingeschlagen worden. Auch am Place de la République selbst, dem eigentlichen Ort der Proteste, schleuderten Aktivisten Wurfgeschosse auf Polizisten. Die Polizei setzte dort Tränengas ein.

Unter dem Motto "Nuit Debout" (Nacht im Stehen) demonstrieren seit dem 31. März Nacht für Nacht Menschen auf dem Platz. Die Bewegung war im Zusammenhang mit den Protesten gegen eine Arbeitsmarktreform der Regierung entstanden, beschränkt sich aber nicht auf dieses Thema. Inzwischen wurde daraus eine landesweite Bewegung.

Präsident Hollande nahm am Donnerstagsabend in einem Fernsehinterview Stellung zu den Protesten, verteidigte aber gleichzeitig seine Reformen: "Auch ich war 20 Jahre alt und habe mich einer Bewegung angeschlossen, weil es Ungerechtigkeiten gab", sagte er. Es sei "legitim", dass sich die Jugendlichen zu Wort meldeten, sagte er mit Blick auf die Bewegung "Nuit debout".

Französische Medien ziehen Parallelen zu den Protestbewegungen Occupy Wall Street in New York und den Indignados in Madrid, die als Reaktion auf soziale Ungleichheit, Bankenspekulationen oder den Sparkurs der spanischen Regierung entstanden waren.

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