Wie schon zuvor hat Samsung seine neuen Flaggschiff-Smartphones im Januar vorgestellt, doch selten war der für die Branche eher ungewöhnliche Termin vorteilhafter für die Südkoreaner als in diesem Jahr. Denn während Apple noch darum kämpft, im Frühjahr möglichst viele KI-Funktionen auch auf europäische iPhones zu bringen, sind die neuen Galaxy-S25-Geräte damit vollgepackt. Und wie der Konzern versichert, erfüllen alle KI-Funktionen die Regeln der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) und stehen damit in Deutschland zur Verfügung.
"Wir haben die Galaxy AI-Funktionen weiterentwickelt, damit Nutzerinnen und Nutzer mit ihren Samsung-Geräten natürlich und mühelos interagieren können", sagt Samsungs Smartphone-Chef TM Roh. "Mit dieser Smartphone-Serie öffnet Samsung eine Tür zu einem AI-Betriebssystem. Es kann nicht nur die Art verändern, wie wir Technologie nutzen, sondern wie wir unseren Alltag gestalten."
Galaxy AI Hand in Hand mit Google Gemini
Das soll Samsungs KI nicht alleine erledigen, sondern zusammen mit Google Gemini Hand in Hand arbeiten. Samsung spricht von multimodalen KI-Assistenten, die verstehen, was Nutzerinnen und Nutzer benötigen und den Schutz der Daten gleich mitdenken können. Die Smartphones sollen Text, Sprache und Bilder und Videos so deuten können, dass sich die Interaktion mit einem Galaxy-S25-Gerät "so natürlich anfühlen kann, als kommuniziere man mit einem Freund."
In der Praxis heißt das, dass man unter anderem eine verbesserte Circle-to-Search-Suche mit Gemini auf den Smartphones hat. Dabei kreist man Inhalte auf dem Bildschirm ein, zu denen man Informationen haben möchte. Unter anderem erkennt das Tool sofort Telefonnummern, E-Mail-Adressen und URLs, und man kann direkt Kontakt aufnehmen. Möchte man ein GIF teilen oder sich eine Veranstaltung in den Kalender eintragen, muss man dafür ebenfalls nicht die App wechseln.
Whatsapp und Spotify im Boot
Sucht man ein Foto, fragt man Samsungs KI-Assistenten danach und er zeigt es in der Galerie an. Wie bei Pixel-Smartphones kann man über eine Taste Gemini aktivieren. Dann ist es möglich, per Sprachbefehl Apps von Google und Samsung zu starten und zu nutzen. Mit einigen wichtigen Drittanbieter-Anwendungen funktioniert das ebenfalls schon, dazu gehören Whatsapp und Spotify.
Man kann über die KI auch mehrere Apps in Kombination einsetzen. Beispielsweise kann man online suchen, wann ein bestimmtes Fußballspiel stattfindet, und direkt in den Kalender eintragen lassen. Anrufe kann man auf dem Gerät transkribieren und zusammenfassen lassen, ein Schreib-Assistent ist in der Lage, auch App-übergreifend Texte zusammenzufassen und zu formatieren. Möchte man Zeichnungen anfertigen, kann man einen Assistenten nutzen, der Skizzen, Texte und Bilder in Kombination als Eingabe verstehen kann.
Maßgeschneiderte KI
Ein personalisierter KI-Assistent analysiert Daten, die dazu genutzt werden, dass verschiedene Apps maßgeschneiderte Ergebnisse liefern. "Now Brief" gibt beispielsweise passend zur Tageszeit Vorschläge, die dann auf dem Sperrbildschirm angezeigt werden. Persönliche Daten sollen dabei privat bleiben und werden auf dem Gerät verarbeitet und verschlüsselt gespeichert. Die Verschlüsselung soll laut Samsung so gut sein, dass sie auch von künftigen Quanten-Computern nicht geknackt werden kann.
Auch technisch kommt die Galaxy-S25-Serie verbessert. So werden alle drei Geräte von Qualcomms aktuellen Top-Chip Snapdragon 8 Elite angetrieben, der für Samsung auf mehr Leistung getrimmt wurde. Das Top-Modell Ultra hat statt eines Sensors mit 12 Megapixeln (MP) jetzt wie bei den anderen Kameras einen mit 50 MP.
Neuer Chip, alte Preise
Bei allen Geräten, also auch dem Galaxy S25 und dem S25+ soll ein neuer, in die Chiparchitektur integrierter Filter Videos bei schwierigen Lichtverhältnissen verbessern. Dazu kommen Werkzeuge wie der Audio-Radierer, der nachträglich störende Hintergrundgeräusche beseitigen kann.
Das Ultra ist trotz eines von 6,8 auf 6,9 Zoll angewachsenen Displays 15 Prozent dünner als der Vorgänger. Außerdem wird der Bildschirm von einem noch robusteren Schutzglas bedeckt.
Die neuen Smartphones sind ab sofort online bestellbar, wobei Samsung die Preise nicht erhöht hat. Das Galaxy S25 ist ab knapp 900 Euro erhältlich, das Galaxy S25+ ab 1150 Euro. Für das Galaxy S25 Ultra muss man mindestens 1450 Euro hinblättern.
Googles KI Gemini steht in der Advanced-Variante sechs Monate kostenlos zur Verfügung, danach muss man ein Abo abschließen oder weniger Funktionen akzeptieren. Für Samsungs Galaxy AI sind laut Unternehmen keine kostenpflichtigen oder abobasierten Modelle geplant.
Quelle: ntv.de, kwe
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