IG Metall droht mit unbefristeten Streiks

  18 April 2016    Gelesen: 869
IG Metall droht mit unbefristeten Streiks
Gerade einmal um 0,9 Prozent sollen die Löhne in der Metall- und Elektroindustrie steigen. Viel zu wenig, findet die IG Metall, und fordert eine Lohnsteigerung um fünf Prozent. Um ihr Ziel zu erreichen, will die Gewerkschaft auf ein drastischeres Streikkonzept zurückgreifen.
Im Tarifkonflikt mit der Metall- und Elektroindustrie bereitet sich die IG Metall laut einem Pressebericht auf eine Eskalation vor. Der Leiter des Bezirks Küste der IG Metall, Meinhard Geiken, sagte der "Süddeutschen Zeitung", die Gewerkschaft sei "auch auf unbefristete Streiks vorbereitet". Zudem wies er auf das neue Streikkonzept hin, das die Gewerkschaft im Herbst beschlossen hatte.

Dazu gehört, einzelne Betriebe für 24 Stunden lahmzulegen. "Ob wir dieses Instrument benötigen, wird sich in den weiteren Verhandlungen erweisen", sagte Geiken. Als vorentscheidend gilt der 28. April. Dann verhandeln alle IG-Metall-Bezirke parallel mit den Arbeitgebern. Um 24 Uhr an diesem Tag endet die Friedenspflicht.

Fünf Prozent mehr oder "wirtschaftliche Realität"?.

Zuvor hatte die IG Metall mit Warnstreiks ab Ende April gedroht, nachdem die Arbeitgeber einen Lohnanstieg von 0,9 Prozent angeboten hatten. Der Verhandlungsführer für Nordrhein-Westfalen, Knut Giesler, hatte das Angebot als "Provokation" bezeichnet. Die Gewerkschaft fordert in der laufenden Tarifrunde fünf Prozent mehr Lohn.

Die Arbeitgeberseite hatte neben 0,9 Prozent mehr Lohn eine Einmalzahlung von 0,3 Prozent des bisherigen Gehalts angeboten. Damit orientiere sich der Arbeitgeberverband an der "wirtschaftlichen Realität". Die Arbeitgeberseite bewertet die wirtschaftliche Lage pessimistischer als die Gewerkschaft.

Warnstreiks sind in der Metall- und Elektroindustrie mit ihren 3,8 Millionen Beschäftigten üblich. Sie dauern meistens nur wenige Stunden. Der 24-Stunden-Streik wurde von der IG Metall als zusätzliche Möglichkeit der Eskalation beschlossen. Dafür ist keine Urabstimmung nötig.

Geiken sagte, in den dafür ausgewählten Betrieben werde jedoch zuvor ein Votum der Arbeitnehmer eingeholt. Unbefristete Streiks gab es in der Branche zuletzt 2002.

Quelle: n-tv.de

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