Gerüchte zerlegen Aktie von Nvidia

  05 Auqust 2024    Gelesen: 522
  Gerüchte zerlegen Aktie von Nvidia

Der KI-Boom treibt die Aktien von Nvidia in die Höhe. Doch nun gibt es eine Hiobsbotschaft: Einem Bericht zufolge verzögert sich die Auslieferung der Blackwell-Chips. Der Grund sei ein Designfehler. Die Aktien des Unternehmens brechen ein.

Einem Bericht der Tech-Nachrichtenseite The Information zufolge wird einer der Chips der nächsten Generation von Nvidia aufgrund eines gerade entdeckten Designfehlers verzögert auf den Markt kommen. Die Nachrichtenseite, die sich auf mehrere Quellen in der Branche beruft, berichtet, dass sich die Auslieferung des Blackwell B200-Chips um etwa drei Monate verzögern wird. Die Aktie reagiert prompt: Zur Stunde notiert sie neun Prozent im Minus.

Die Blackwell-Produktion sollte eigentlich im Oktober 2024 beginnen. Das Geschäftsjahr von Nvidia läuft bis zum Januar, sodass eine Verzögerung die Umsatzbeiträge des B200 in das April-Quartal 2025 verschieben würde.

Die Blackwell-Chips sind die nächste Generation der Chips zur Beschleunigung von KI, die Nvidia zeitweise zu einem der wertvollsten Unternehmen der Welt gemacht haben. Die Nachfrage nach der aktuellen Generation der Hopper-Chips des Unternehmens übersteigt noch immer die Produktion.

Auf Nachfrage von der Website The Verge teilt das Unternehmen mit, die Produktion werde wie geplant im zweiten Halbjahr hochfahren: "Wie wir schon erwähnt haben, ist die Nachfrage nach Hopper groß. Die breite Bemusterung von Blackwell hat begonnen und die Produktion wird im zweiten Halbjahr planmäßig anlaufen. Darüber hinaus äußern wir uns nicht zu Gerüchten." Sollten sich die Gerüchte bestätigen, hätte das unmittelbare Konsequenzen für die KI-Projekte der großen Tech-Unternehmen.

Nvidia soll bereits Microsoft und einen weiteren bedeutenden Cloud-Service-Anbieter über diese Verzögerung informiert haben. Microsoft, Google und Meta haben laut "The Information" bereits Chips im Wert von "zig Milliarden Dollar" vorbestellt. Die Unsicherheiten innerhalb der Branche spiegeln sich bereits in der Kursentwicklung der Tech-Werte wider: Auf der deutschen Tradegate-Platform werden sie vor US-Börsenstart um bis zu 15 Prozent tiefer gehandelt.

Nvidia war zuletzt als großer Profiteur des Boom-Themas KI das Zugpferd der allgemeinen Börsen-Rally. Mit Sorgen blicken Händler deswegen auf die internationalen Chip-Werte. Zum Wochenschluss warfen Anleger vor allem Tech-Werte in hohem Bogen aus den Depots. "Es ist noch nicht klar, ob die schlechten Nvidia-News am Freitag an der Wall Street schon eingepreist waren", sagt ein Händler: "Das könnte sonst heute weitergehen. Damit kommen sehr viele Zeitpläne durcheinander und vor allem die Auslastung bei TSMC", so der Händler.

TSMC habe seine Produktionslinien laut einem Händler bereits geblockt und könne nicht auf die Schnelle umrüsten und zum Beispiel AMD-Chips herstellen. Daher dürfte ein Leerlauf die Folge sein und TSMC nicht die geplante Auslastung erreichen. "Damit verschiebt sich auch die Cashflow-Erwartung bei Nvidia und TSMC und auch bei den Kunden wie Meta und Google". Dies könnte die Aktienbewertung kräftig durcheinanderbringen. In Taiwan brachen die TSMC-Aktien heute um 9,6 Prozent ein.

Der Chip-Hersteller aus TaiwanT SMC produziert Halbleiter für zahlreiche große Technologieunternehmen. Auch bei der Herstellung hochmoderner Computerchips, die für komplexe KI-Anwendungen benötigt werden, stehen die Taiwaner mit an der Spitze. Anfang Juli überschritt der sowohl in Taiwan als auch in New York notierte Konzern kurzzeitig die Marke von einer Billion Dollar Marktkapitalisierung und löste damit Tesla als siebtwertvollstes Unternehmen der Welt ab.

Quelle: ntv.de, jki/DJ


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