VW will mindestens drei deutsche Werke schließen

  28 Oktober 2024    Gelesen: 71
  VW will mindestens drei deutsche Werke schließen

Der Sanierungsfahrplan von Volkswagen nimmt Gestalt an. Laut Konzernbetriebsratschefin Cavallo stehen mindestens drei deutsche Werke und Zehntausende Arbeitsplätze auf der Streichliste. Demnach drohen einschneidende Maßnahmen an allen Standorten, kein Werk ist sicher.

Volkswagen will in Deutschland mehrere Werke schließen und Zehntausende Arbeitsplätze abbauen. "Der Vorstand will in Deutschland mindestens drei VW-Werke dichtmachen", sagte Konzernbetriebsratschefin Daniela Cavallo bei einer Informationsveranstaltung für die Belegschaft in Wolfsburg. Alle verbleibenden Standorte sollten zudem schrumpfen. Über diese Pläne habe der Konzern die Arbeitnehmerseite informiert.

Als besonders gefährdet gilt laut Betriebsrat das Werk in Osnabrück, das kürzlich einen erhofften Folgeauftrag von Porsche verloren hatte. Zudem plant der Vorstand laut Cavallo betriebsbedingte Kündigungen. Ihr zufolge droht der Verlust von Zehntausenden Arbeitsplätzen. Ganze Abteilungen sollten geschlossen oder ins Ausland verlagert werden.

"Alle deutschen VW-Werke sind von diesen Plänen betroffen", sagte Cavallo weiter. "Niemand von uns hier kann sich noch sicher fühlen." Der Vorstand meine diese Pläne ernst. "Das ist der Plan des größten deutschen Industriekonzerns, in seiner Heimat Deutschland den Ausverkauf zu starten. Es ist das feste Vorhaben, die Standortregionen ausbluten zu lassen. Und es ist die klare Absicht, Zehntausende Volkswagen-Beschäftigte in die Massenarbeitslosigkeit zu schicken."

Betriebsrat: Kein Werk ist sicher

VW beschäftigt in Deutschland rund 120.000 Mitarbeiter, davon rund die Hälfte in Wolfsburg. Insgesamt betreibt die Marke VW in Deutschland zehn Werke, davon sechs in Niedersachsen, drei in Sachsen und eins in Hessen. VW hatte im September die seit mehr als 30 Jahren geltende Beschäftigungssicherung aufgekündigt. Ab Mitte 2025 wären betriebsbedingte Kündigungen möglich.

Am Mittwoch kommen Konzern und die Gewerkschaft IG Metall zu ihrer zweiten Verhandlungsrunde über den VW-Haustarif zusammen. Bereits in der ersten Runde im September hatte VW die Forderungen der IG Metall nach sieben Prozent Erhöhung zurückgewiesen und stattdessen auf Einsparungen gedrängt. Nähere Angaben hatte VW dazu bisher nicht gemacht.

Laut Cavallo fordert VW zehn Prozent Lohnkürzung sowie Nullrunden in den kommenden beiden Jahren. Darüber hatte zuvor das "Handelsblatt" berichtet. VW hatte Anfang September angekündigt, Werksschließungen und betriebsbedingte Kündigungen nicht länger auszuschließen.

Quelle: ntv.de, chr/dpa/rts


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