FC Barcelona produziert nächste peinliche Posse

  06 Januar 2025    Gelesen: 223
  FC Barcelona produziert nächste peinliche Posse

Beim FC Barcelona produzieren sie derzeit im Wochentakt schwere Personalpossen: Erst die viele Millionen schwere Peinlichkeit um Dani Olmo, nun verhindern die Fans einen emotionalen Wechsel in die Basketball-Abteilung.

Der FC Barcelona ist ein großer Klub. Dem eigenen Selbstverständnis nach ist man sogar "Més que un club" - mehr als ein Klub. Doch dieser Tage präsentieren sich die stolzen Katalanen wie eine desorganisierte Hobbytruppe. Denn da ist nicht nur die Posse um den 55-Millionen-Euro-Neuzugang Dani Olmo, der in dieser Saison voraussichtlich nicht mehr für die Fußballabteilung in der Liga auflaufen darf. Auch die ruhmreichen Basketballer haben jüngst eine eigene Peinlichkeit zum schlechten Bild beigetragen, das der Klub abgibt.

Der ehemalige französische Nationalspieler Thomas Heurtel wollte gerne wieder beim FC Barcelona anheuern, nachdem ein erstes Gastspiel 2021 überaus kurios und mit reichlich Scherben zu Ende gegangen war. Damals hatten die Verantwortlichen des FC Barcelona nämlich spitz gekriegt, dass sich der Aufbauspieler statt mit Fenerbahce Istanbul viel mehr mit dem Erzrivalen Real Madrid in Vertragsgesprächen befand. Deshalb ließen sie ihn nach einem Europapokalspiel bei Anadolu Efes kurz vor Weihnachten am Flughafen von Istanbul zurück.

"Nach dem, was er getan hat ..."

"Sie sagten alle nacheinander, dass er nach dem, was er getan hatte, in Istanbul bleiben müsse. Ich sehe das nicht ein, aber wenn es hier neun Leute gibt, die sich darüber einig sind, dann ist das so", kommentierte der damalige Abteilungsleiter den Vorgang. "Also lassen wir ihn hier, besorgen ihm ein Flugticket und überlassen ihm das Hotel." Die Aufregung war groß, Heurtel unterschrieb wenig später tatsächlich bei Real Madrid und blieb dort für ein Jahr bis zum Sommer 2022.

Nun schien für beinahe alle Beteiligten genug Gras über die Sache gewachsen zu sein, Heurtel lag nach Informationen mehrerer Medien ein unterschriftsreifer Vertrag beim FC Barcelona vor - der Franzose war gemeinsam mit seiner Familie schon auf dem Weg aus China nach Barcelona. Doch dann kam alles anders: "Ich wurde dann angerufen, dass der Deal nicht funktioniert und bis heute habe ich keine Erklärung bekommen", berichtete Heurtels Berater David Carro Funes.

"Das ist noch schlimmer"

Hinter der Absage soll der mächtige, derzeit aber wegen der desaströsen Außendarstellung des Klubs vor allem mächtig angeschlagene Präsident Joan Laporta persönlich stecken. Der Grund: Schwere Proteste der Fans des FC Barcelona, die eben nicht vergessen haben, dass Heurtel die Katalanen mit seinen Verhandlungen ausgerechnet mit dem Erzrivalen vorgeführt hatte. Zehn einflussreiche Organisationen rund um den FC Barcelona hatten jüngst in einem offenen Brief Laportas Demission gefordert - unter anderem, wegen des "Versuchs, einen Basketballspieler von zweifelhaftem Ruf mit bedauerlichen Praktiken zu verpflichten". Daraufhin erfolgte zumindest in Sachen Heurtel offenbar die präsidial verordnete Rolle rückwärts, um ein weiteres PR-Desaster zu verhindern.

Heurtel jedenfalls fühlte sich verhöhnt - schon wieder: "Ich habe das Gefühl, dass ich erneut ausgelacht wurde", sagte der 31-Jährige, der seine Nationalmannschaftskarriere während des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine durch einen Wechsel zum russischen Klub Zenit St. Petersburg selbst beendet hatte, obwohl sich die Auswahlprofis dazu verpflichtet hatten, nicht für russische oder belarussische Teams aufzulaufen. "Erst die Sache in Istanbul und das jetzt ist sogar noch schlimmer, weil meine Familie mit dabei war." Immerhin: Trainer Joan Peñarroya habe sich bei ihm für die Posse entschuldigt, sagte Heurtel.

Zur Erinnerung: Vor der Saison hatte der FC Barcelona Dani Olmo für viel, viel Geld von RB Leipzig nach Spanien gelockt. Doch inzwischen ist klar: Die Liga zweifelt an, dass der Klub den Europameister bezahlen kann - und verweigert ihm die Spielberechtigung für die Rückrunde. Eine gewaltige Peinlichkeit für den Klub. Aber dieser Tage eben nicht die einzige.

Quelle: ntv.de, ter


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