60 Kinder entkommen bei Zugunglück - FOTO

  17 September 2015    Gelesen: 987
60 Kinder entkommen bei Zugunglück - FOTO
Ein Zug krachte in einen Schulbus, der auf den Gleisen liegen geblieben war. Zum Glück waren alle 60 Schüler schon draußen. Lediglich ein Zugpassagier erlitt leichte Verletzungen.

Kurz nach acht Uhr am Mittwochmorgen ist in Niedersachsen ein Metronom-Zug in einen Schulbus gekracht. Verletzt wurde niemand – weil die Busfahrerin schnell reagierte. Trotzdem wollen einige Eltern die junge Frau jetzt anzeigen.

Ein voll besetzter Schulbus hat sich am Morgen in Buxtehude-Hedendorf auf einem Bahnübergang verfangen. Der 15-jährige Marvin Scholl hat den Zusammenprall mit seinem Handy gefilmt. „Wir sind selbst erst 20 oder 30 Sekunden vorher aus dem Bus raus“.

Der Bus war wegen Bauarbeiten über die Bahnstrecke umgeleitet worden. Unmittelbar hinter dem Bahnübergang wollte die 23-jährige Fahrerin mit dem Gelenkbus nach rechts abbiegen, doch die Kurve war zu eng.

Mitten auf dem Bahnübergang: Eine technische Vorrichtung legte den Bus lahm
Eine technische Vorrichtung habe das ganze Fahrzeug blockiert, sodass der Motor sich abschaltete, teilte die Polizei mit. Das Heck des Gelenkbusses stand dabei noch auf den Bahngleisen.
„Im ersten Moment habe ich mir nicht viel dabei gedacht“, erzählt Marvin FOCUS Online. Die Busfahrerin habe etwas rangiert und sei dann ausgestiegen, um die Leitstelle der Bahn anzurufen. Dann sei sie wieder eingestiegen und habe weiter versucht, den Bus von den Gleisen zu bekommen.

"Oh Gott! Da kommt ein Zug!"
„Das ging bestimmt drei oder vier Minuten so“, erinnert Marvin sich. „Plötzlich hat dann ein kleiner Junge hinten im Bus gerufen ‚Oh Gott! Da kommt ein Zug!‘ und dann sind alle rausgestürmt.“

An eine Durchsage oder ein Kommando kann der 15-Jährige sich nicht erinnern. „Die Fahrerin konnte den Zug von ihrem Platz aus gar nicht kommen sehen“, sagt er. Trotzdem haben es alle Insassen geschafft, sich rechtzeitig in Sicherheit zu bringen.



Eltern werfen Busfahrerin Fahrlässigkeit vor
„Einige Eltern wollen die Fahrerin jetzt anzeigen“, erzählt Marvin. Sie würden ihr Fahrlässigkeit vorwerfen. „Aber das ist Quatsch“, sagt er bestimmt: „Die Türen waren die ganze Zeit auf, wir hätten schon raus kommen können.“ Außerdem habe die Fahrerin ja nicht wissen können, dass ein Zug kommt.


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