Die Britische Handelskammer teilte mit, 37 Prozent ihrer Mitglieder seien nun für einen Austritt. In der vorangegangenen Umfrage waren es lediglich 30 Prozent. Die Zahl der Befürworter eines Verbleibs sei von 60 auf 54 Prozent zurückgegangen.
Die Handelskammer, einer der beiden großen britischen Arbeitgeberverbände, hat selbst keine Empfehlung für das am 23. Juni anstehende Referendum abgegeben. Die jetzt veröffentlichte Online-Umfrage unter mehr als 2000 Unternehmen fand Anfang April statt - bevor Berichte unter anderem aus dem britischen Finanzministerium und dem Internationalen Währungsfonds (IWF) vor den wirtschaftlichen Schäden eines Brexit gewarnt hatten.
Fast ein Drittel der befragten Firmen erwarteten einen Wachstumsschub, wenn Großbritannien nicht aus der Union austrete, für fast die Hälfte macht die EU-Mitgliedschaft keinen Unterschied und nur 16 Prozent erwarteten positive Effekte vom Brexit.
Der Handelskammer zufolge ist die Mehrheit der britischen Unternehmen ausschließlich auf dem Heimatmarkt zuständig und befürwortet einen Austritt aus der EU. Bei der Umfrage hatten sich dagegen mehrheitlich Firmen beteiligt, die Produkte oder Dienstleistungen in der EU vertreiben.
Die Mitglieder des Verbands der britischen Industrie (CBI), dem vor allem größere Unternehmen angehören, hatten sich in einer Umfrage im März zu 80 Prozent für einen EU-Verbleib des Landes ausgesprochen.
Unter den britischen Wählern halten sich den Umfragen zufolge Anhänger und Gegner einer EU-Mitgliedschaft annähernd die Waage. Jüngsten Umfragen zufolge liegt das Lager der Brexit-Befürworter mit 46 zu 44 Prozent leicht vorne.
Quelle: spiegel.de
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