Chinas Währung verliert erstmals seit Jahren an Bedeutung
Noch im August vergangenen Jahres war der Renminbi auf einen Anteil von bis zu 2,8 Prozent gestiegen und hatte damit zum japanischen Yen aufgeschlossen. Nun hat dieser auch im asiatisch-pazifischen Handelsraum seine Führungsstellung knapp vor dem Renminbi zurückerobert. Global dominiert der Dollar mit einem Anteil von 41 Prozent vor dem Euro mit 31 Prozent, dem Pfund mit 9 Prozent und dem Yen mit 3,5 Prozent.
Die erstmals seit Jahren sinkende Bedeutung des Renminbis wird auf die Turbulenzen an den chinesischen Börsen und das schwächere Wirtschaftswachstum im Reich der Mitte zurückgeführt. Am Ziel Chinas, die Währung international stärker zu verbreiten, ändert sich indes nichts. Drei weitere Abwicklungszentren für die Währung wurden vergangenen Herbst in Sambia, Argentinien und der Schweiz errichtet. Die Zahl steigt damit auf 19.
Außerhalb Chinas finden in London die meisten Transaktionen in Renminbi statt, gefolgt von Singapur, Taiwan und Südkorea. Die Hoffnungen am Standort Frankfurt, zu einem wichtigen Abwicklungszentrum zu werden, erfüllen sich bisher nicht. Im Juni 2014 gleichzeitig mit London eingerichtet, liegt Frankfurt derzeit unter ferner liefen - unter anderem noch hinter Paris und mit rückläufigen Umsätzen.
Insgesamt wickeln mittlerweile mehr als 1800 Banken auf der Welt Transaktionen in der chinesischen Währung ab. Dies ist ein Anstieg gegenüber dem Vorjahr um 12 Prozent. 2013 wurden die schwedische Krone und der Hongkong-Dollar vom Yuan überholt, 2014 der Schweizer Franken sowie der kanadische und der australische Dollar. Von großer symbolischer Bedeutung war zudem die Entscheidung des Internationalen Währungsfonds (IWF), den Renminbi von Oktober an in ihren dann fünf Währungen umfassenden Währungskorb aufzunehmen. Daraufhin hatten die Chinesen mit Schritten zur Liberalisierung ihrer Währung lange hingearbeitet.