Die oppositionelle DA dürfte den Teilergebnissen zufolge weiterhin in Kapstadt den Bürgermeister stellen. Im Küstenort Port Elizabeth lag sie nach der Auszählung von mehr als drei Vierteln der Stimmen mit zwölf Prozentpunkten vorn. In anderen städtischen Regionen war das Ergebnis weniger eindeutig. In Johannesburg und in Tshwane, der Region um die Hauptstadt Pretoria, liegen ANC und Demokratische Allianz dicht beieinander. Ohne klaren Sieger könnte dort eine Koalitionsregierung nötig werden.
Der ANC sowie Präsident Jacob Zuma stehen wegen Korruptionsskandalen und Missständen im Land in der Kritik. Die Arbeitslosenquote in Südafrika liegt bei 27 Prozent, das Wirtschaftswachstum stagniert. Die Kommunalwahlen gelten als Stimmungstest für die nächste Parlamentswahl im Jahr 2019. Der Verlust größerer Städte sowie der mögliche Zwang zur Bildung von Koalitionen könnten dem ANC nun einen kräftigen Dämpfer aufsetzen.
Bei den Kommunalwahlen in Südafrika erwarten Meinungsforscher ein enges Rennen. Der jetzige Präsident Jacob Zuma vom Afrikanischen Nationalkongress trifft auf seinen jungen Konkurrenten Mmusi Maimane, Chef der größten Oppositionspartei (DA).
Zu der Abstimmung hatte sich eine Rekordzahl von 26,3 Millionen Wählern registrieren lassen. Erstmals trat auch die linke Partei Kämpfer für wirtschaftliche Freiheit (EFF) des früheren ANC-Jugendführers Julius Malema an. Den Teilergebnissen zufolge erreichte sie landesweit acht Prozent der Stimmen.
Der ANC hat alle Wahlen seit dem Ende der Apartheid vor mehr als 20 Jahren dominiert. Manche Bewohner Südafrikas werfen der Regierungspartei vor, wirtschaftliche Versprechen nicht umgesetzt zu haben und der Korruption im Land keinen Einhalt zu gebieten.
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