PKK bekennt sich zu Anschlag auf Polizeiwache

  27 Auqust 2016    Gelesen: 489
PKK bekennt sich zu Anschlag auf Polizeiwache
Die PKK hat sich zu dem Anschlag auf ein Polizeipräsidium im türkischen Kurdengebiet bekannt. Als Grund gab sie die "anhaltenende Isolation" des inhaftierten PKK-Chefs Öcalan an. Bei dem Anschlag wurden mindestens elf Menschen getötet.
Zu dem Autobombenanschlag auf ein Polizeigebäude in der südosttürkischen Stadt Cizre hat sich die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK bekannt. Als Grund gab sie in ihrer im Internet veröffentlichten Erklärung die "anhaltende Isolation" des inhaftierten PKK-Chefs Abdullah Öcalan an.

Während einer Polizeikontrolle wenige Meter vor dem Gebäude war ein mit Sprengstoff beladener Lastwagen explodiert. Laut Behördenangaben wurden bei dem Selbstmordanschlag mindestens elf Polizisten getötet. Fast 80 Menschen wurden nach Regierungsangaben verletzt.

Auf TV-Bildern war eine hohe Rauchsäule über der Explosionsstelle und das völlig zerstörte dreistöckige Polizeigebäude zu sehen. Krankenwagen eilten zu der Polizeistation.

Der Anschlagsort Cizre liegt in der Provinz Sirnak, die an Syrien und den Irak grenzt. Die Bewohner der Stadt sind mehrheitlich Kurden.

Verdächtigungen schon im Vorfeld

Schon bevor sich die PKK zu der Tat bekannte, hatten die Behörden die verbotene Arbeiterpartei verdächtigt. Der türkische Ministerpräsident Binali Yildirim drohte der PKK bereits kurz nach dem Anschlag Vergeltung an. "Wir werden diese hinterhältige Terrororganisation, die eine Geißel für unser Land ist, in die Knie zwingen", sagte er in Istanbul.

Die PKK wird nicht nur von der Türkei, sondern auch von den USA und der EU als terroristisch eingestuft. Der neue Anschlag auf die Polizei in Cizre reiht sich ein in eine Terrorwelle, die das Land derzeit erschüttert. Vor einer Woche hatte sich ein Selbstmordattentäter mit einem Auto vor dem Polizeipräsidium der Stadt Elazig in die Luft gesprengt und drei Polizisten mit in den Tod gerissen, Dutzende Menschen wurden verletzt.

Schwere Zerstörungen nach Kämpfen

Anfang des Jahres hatten sich Soldaten und Polizisten in der Stadt wochenlange Häuserkämpfe mit PKK-Anhängern geliefert, bei denen ganze Straßenzüge zerstört wurden. Die Gefechte in Cizre und anderen Städten im Südosten des Landes waren entflammt, nachdem die PKK in einigen Städten einseitig Autonomiegebiete ausgerufen und diese mit Straßengräben und Barrikaden gegen die Sicherheitskräfte verteidigt hatte.

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