Noch viele Lehrstellen in Hessen unbesetzt

  31 Auqust 2016    Gelesen: 711
Noch viele Lehrstellen in Hessen unbesetzt
Die Unternehmen in Hessen bauen ihr Lehrstellenangebot aus - allerdings finden längst nicht alle genügend geeignete Bewerber. Daneben gibt es 26.000 junge Arbeitslose im Alter bis zu 35 Jahren, die ohne Berufabschluss sind.
Zu Beginn des Ausbildungsjahres sind in Hessen noch viele Lehrstellen offen. Gleichzeitig sind auch noch viele Jugendliche ohne Lehrvertrag, wie die Regionaldirektion Hessen der Arbeitsagentur in Frankfurt berichtete.

Direktionschef Frank Martin kritisierte, dass eine steigende Zahl von Schulabgängern entweder eine weitere Schulausbildung anstrebe oder gleich in einen ungelernten Vollzeitjob wechsele. Dabei werde vergessen, dass ohne Berufsabschluss die Chancen auf dem Arbeitsmarkt gering seien. Bereits jetzt gebe es in Hessen 26.000 junge Arbeitslose im Alter bis zu 35 Jahren, die keinerlei Abschluss vorweisen könnten. Auch jungen Flüchtlingen empfiehlt die Agentur dringend, eine reguläre Ausbildung anzustreben.

Mehr Lehrstellen

Die Betriebe haben das an die Agenturen gemeldete Ausbildungsangebot ausgebaut: Die Zahl der Lehrstellen erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahreszeitpunkt um gut 2000 auf 34.805. Davon blieben bislang 9026 unbesetzt, was ein Plus von 11,3 Prozent gegenüber August 2015 bedeutete.

Mit dem größeren Angebot ist auch die Chance der Bewerber auf eine passende Lehrstelle gestiegen. Von den 40.232 Kandidaten, ein Minus von 1,5 Prozent, waren zum Stichtag noch 7822 unversorgt, wie die Agentur berichtete. Das waren 727 Jugendliche oder 8,5 Prozent weniger als vor einem Jahr. Rechnerisch kommen 0,9 unversorgte Bewerber auf eine offene Stelle.

Arbeitsmarkt Hessen: So wenig Arbeitslose wie seit 23 Jahren nicht mehr
Eine begonnene Lehre bedeutet aber längst noch nicht den sicheren Berufsabschluss. Nach jüngsten Untersuchungen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) wurden in Hessen 2014 fast 23 Prozent der Ausbildungsverträge wieder gelöst. Damit lag das Land aber noch unter dem Bundesschnitt (24,6 Prozent) und dem der westdeutschen Bundesländer (23,6 Prozent). Besonders häufig geben die Auszubildenden in Gastronomieberufen auf.


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