Der Entscheidung, die mit Spannung erwartet wurde, waren langjährige Studien und Diskussionen vorausgegangen. Heathrow liegt im Westen der Metropole und ist das größte Luftdrehkreuz Europas. Der Flughafen ist allerdings an seine Kapazitätsgrenze gelangt. Durch den Ausbau sollen auf dem 70 Jahre alten Flughafen Heathrow künftig mehr als 135 Millionen Passagiere abgefertigt werden können. Derzeit sind es 75 Millionen.
Seit 25 Jahren wurde um die Erweiterung der Flughafen-Kapazitäten in London gestritten. Im Juli vergangenen Jahres sprach sich eine unabhängige Regierungskommission für den Heathrow-Ausbau aus. Die Kosten für Bau der Startbahn samt besserer Verkehrsanbindungen werden auf 23,6 Milliarden Pfund (26,4 Milliarden Euro) veranschlagt.
Doch die Nachteile sind erheblich: Fast 800 Häuser müssten fürden Ausbau abgerissen werden, mehrere Hunderttausende Anwohner müssten mehr Lärm ertragen. Experten rechnen mit jahrelangen Protesten von Anwohnern, einschließlich unkalkulierbarer juristischer Grabenkämpfe.
Die Alternative wäre Gatwick. Hier wurde der Bau einer zweiten Runway plus Verkehrsanbindung auf lediglich knapp acht Milliarden Pfund veranschlagt - ein Drittel der Kosten für Heathrow. In Gatwick müssten auch weitaus weniger Häuser weichen. Auch Londons neuer Bürgermeister Sadiq Khan ist für Gatwick. Sein Vorgänger, der jetzige Außenminister Boris Johnson, lehnt einen Heathrow-Ausbau ebenfalls ab.
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