"Wenn Deutschland eine Million Flüchtlinge aufnimmt, entfallen rechnerisch auf meinen Landkreis 1.800. Die nehme ich auf, alle weiteren schicke ich per Bus weiter nach Berlin zum Kanzleramt", sagte er nach Informationen der "Welt am Sonntag" der Kanzlerin in dem halbstündigen Telefonat am vergangenen Mittwoch. Er warnte sie: "Der innere Friede ist bei uns in Gefahr!"
"Wir schaffen das!" reicht nicht mehr aus
Die Kanzlerin habe gesagt, dies sehe sie auch so, schilderte Dreier. Deshalb arbeite sie Tag und Nacht an Lösungen und setze dabei vor allem auf die Türkei und europäische Partner. "Wir schaffen das!", reiche als Parole nicht mehr aus, so der Landrat. Ja, habe Merkel zugegeben. Deshalb sage sie jetzt: "Wir schaffen das nur gemeinsam mit der EU."
Dass er ihr Busse schicken wolle, hatte Dreier zuvor in einem Brief angekündigt. Daraufhin rief Merkel ihn an. Sie sagte Dreier zufolge: "Wenn Sie Busse zu mir schicken, müsste ich die eigentlich nach Griechenland zurückschicken. Aber von dort laufen die Flüchtlinge dann wieder zu Ihnen." Am Ende bekam der Landrat die Telefonnummer von Bernhard Kotsch, dem stellvertretenden Büroleiter Merkels. Dreier versprach, einen Tag, bevor er die Busse losschicke, Bescheid zu geben.
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