China bittet bei Nobelkarossen zur Kasse

  01 Dezember 2016    Gelesen: 689
China bittet bei Nobelkarossen zur Kasse
Der Kampf gegen Korruption steht ganz oben auf der Agenda des chinesischen Präsidenten Xi. Doch auch gegen Geldverschwendung geht die Parteiführung vor - etwa bei allzu protzigen Autos. Deutsche Herstellen geben sich trotzdem gelassen.
Im Kampf gegen Luftverschmutzung und Protz erhebt China eine Sondersteuer von zehn Prozent auf Luxusautos. Dadurch solle die Verschwendung von Geld eingedämmt werden, teilte das Finanzministerium mit. Die Steuer gelte ab Donnerstag und für Fahrzeuge ab einem Preis von 1,3 Millionen Yuan (rund 178.000 Euro).

Davon betroffen sein dürften unter anderem die Luxusmodelle der Autobauer BMW, Daimler und Audi, die das Premiumsegment des chinesischen Automarktes dominieren, sowie Nobelkarossen von Ferrari, Aston Martin und Rolls-Royce.

Analysten und Vertreter von Autokonzernen rechneten mit nur begrenzten Auswirkungen auf die Unternehmen. "Der Großteil unseres Geschäftes wird nicht betroffen sein", sagte ein Sprecher einer BMW-Niederlassung in Peking. Nur "ein kleiner Teil" der Autos, die BMW in China verkaufe, koste mehr als 1,3 Millionen Yuan.

Die chinesische Führung, allen voran Präsident Xi Jinping, geht seit einigen Jahren gegen allzu großen Protz der Reichen vor. Auf den Verkauf von Luxusgütern wie Edel-Spirituosen und teure Handtaschen hat sich das bereits ausgewirkt. Die Steuer auf Nobelkarossen dürfte zwar nur die Superreichen in der Volksrepublik treffen. Doch ist sie ein weiteres Zeichen dafür, dass der kommunistischen Führung die Zurschaustellung von Reichtum ein Dorn im Auge ist.

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