Schweizer Firmen importieren eigene Uhren aus dem Ausland zurück

  09 Dezember 2016    Gelesen: 681
Schweizer Firmen importieren eigene Uhren aus dem Ausland zurück
Teure Schweizer Uhren verkaufen sich im Ausland nicht mehr so gut: Die großen Hersteller müssen ihre Luxusprodukte laut einem Bericht zunehmend zurücknehmen.
Die Schweizer Uhrenindustrie kämpft mit schwindenden Umsätzen. Im wichtigen Absatzmarkt China sinkt die Nachfrage nach Luxusgütern, weil Chinesen ihren Reichtum nicht mehr so sehr gern zeigen, um nicht der Korruption verdächtigt zu werden.

Laut dem "Wall Street Journal" müssen die Schweizer Hersteller viele Uhren aus dem Ausland reimportieren, weil sie sich dort nicht mehr verkaufen lassen. Dem Bericht zufolge stammen rund 40 Prozent aller Schweizer Uhrenimporte ursprünglich aus der Schweiz.

Bei den Rückführungen handelt es sich vor allem um High-End-Uhren: Der Durchschnittspreis einer reimportierten Luxusuhr liegt dem Bericht zufolge bei rund 6.400 Euro, während der durchschnittliche Preis einer exportierten Uhr bei nur rund 700 Euro liegt.

Der Luxusgüterkonzern Richemont nahm etwa zwischen April und September Uhren im Wert von 200 Millionen Euro zurück. Vor allem sehr teure Uhren der Marke Cartier haben Absatzprobleme, teilte das Unternehmen mit.

Die Schweizer Uhrenindustrie musste in den vergangenen Jahren eine Reihe von Schocks verkraften. Die Angst vor einer erneuten Terrorattacke in Europa führte zum Beispiel dazu, dass weniger ausländische Touristen nach Paris reisen, um dort in den Luxusläden einzukaufen.

Auch der starke Schweizer Franken macht den Herstellern zu schaffen: Die Uhrenindustrie stellt ihre Waren in der Schweiz her, verkauft den Großteil aber im Ausland.

Doch nicht alle Uhrenhersteller sind von solchen Rücknahmeaktionen betroffen. Der Schweizer Uhrengigant Swatch teilte mit, keine Uhren zurückzunehmen. "Warum sollten wir? Unsere Produkte sind keine Lebensmittel. Sie haben kein Ablaufdatum", schrieb ein Swatch-Sprecher in einer E-Mail an das "Wall Street Journal".

Quelle : spiegel.de

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