Die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe übernahm offiziell die Ermittlungen. Die Behörde kündigte für 14.00 Uhr eine Pressekonferenz an. Wie die Zeitung "Die Welt" berichtete, sei außerdem das Bundeskriminalamt (BKA) mit der Ermittlungsarbeit beauftragt worden. Das BKA habe eine Besondere Aufbauorganisation (BAO) in Berlin errichtet.
In Sicherheitskreisen wurde intensiv darauf hingewiesen, dass ein islamistischer Hintergrund weiterhin nicht geklärt sei. Es seien weitere Überprüfungen notwendig. Das am Tatort gefundene Schreiben trage auch keine Symbole der Terrormiliz Islamischer Staat (IS). Es könne sich nach wie vor auch um gewaltbereite Fußballfans, Erpresser oder andere Täter handeln.
Zweites Schreiben im Antifa-Duktus
Die Ermittler prüfen ferner die Authentizität eines zweiten Bekennerschreibens, das möglicherweise aus der antifaschistischen Szene kommt. Nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa wird in dem am späten Dienstagabend im Internet verbreiteten Schreiben in Antifa-Duktus erklärt, der Bus sei mit eigenes für den Anschlag angefertigten Sprengsätzen als "Symbol für die Politik des BVB" attackiert worden, die sich nicht genügend gegen Rassisten, Nazis und Rechtspopulisten einsetze.
Kurz vor dem Champions-League-Spiel gegen den AS Monaco waren gestern Abend gegen 19.15 Uhr drei Sprengsätze in der Nähe des Mannschaftsbusses des BVB explodiert, als dieser vom Hotel im Dortmunder Stadtteil Höchsten zum Stadion losfuhr. Dabei wurde der BVB-Spieler Marc Bartra und ein den Bus begleitender Polizist verletzt.
Am Morgen nach der Sprengstoff-Attacke sicherte die Polizei den Tatort mit massiven Kräften ab. An den Zufahrten standen Einsatzkräfte mit Maschinenpistolen und schusssicheren Westen. Querstehenden Polizeiautos blockierten die Straßen. Die Partie wird am Abend nachgeholt.
Quelle: n-tv.de
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