Wegen des niedrigen Ölpreises und jahrelanger Misswirtschaft leidet Venezuela unter einer schweren Wirtschaftskrise. Das ölreichste Land der Welt verfügt kaum noch über Devisen, um Lebensmittel, Medikamente und Dinge des täglichen Bedarfs einzuführen.
Die Inflationsrate lag zuletzt Schätzungen zufolge bei 800 Prozent. Die Abwertung des Bolívar dürfte die Inflation weiter in die Höhe treiben. Der Internationale Währungsfonds (IWF) erwartet für das laufende Jahr eine Teuerungsrate von mehr als 1600 Prozent.
In Venezuela gibt es noch zwei weitere Wechselkurse: Im Verhältnis von 1:10 werden Dollar für den Import von Lebensmitteln und Medikamenten getauscht. Auf dem Schwarzmarkt hingegen kostet der Dollar derzeit 6100 Bolívar.
Weitere Anti-Maduro-Proteste
Derweil haben in der Hauptstadt Caracas erneut Zehntausende Menschen gegen die Politik des sozialistischen Präsidenten Nicolas Maduro demonstriert. Beim Versuch, vor das Außenministerium zu ziehen, wurden die Demonstranten von Polizei und Soldaten mit Tränengas und Wasserwerfern abgedrängt.
In Venezuela protestieren seit Monaten Opposition und viele Bürger für vorgezogene Wahlen und einen Rücktritt Maduros, dem sie die Verantwortung für die schlechte wirtschaftliche Lage und die Unterdrückung bürgerlicher Freiheiten geben. Bei den oft gewaltsamen Protesten und dem harten Vorgehen der Sicherheitskräfte starben schon mehr als 50 Menschen.
Kritiker werfen Maduro vor, wie ein Diktator zu herrschen. Die linke Regierung sieht in den Protesten einen Umsturzversuch auf Betreiben der USA.
Quelle: n-tv.de , wne/dpa/rts
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