Die iranische Regierung sprach von einem "Doppelanschlag". Der Islamische Staat reklamierte die diesen für sich, wie das Sprachrohr der Terrormiliz, Amaq, mitteilte. Es sei das erste Mal, dass die Terroristen sich zu einem Anschlag im Iran bekennen, meldete die US-Nachrichtenagentur AP auf ihrer Internetseite. Der schiitisch geprägte Iran unterstützt in Syrien und im Irak den Kampf gegen die sunnitischen Extremisten.
Vier bewaffnete Männer sollen mit Maschinengewehren ins Parlament eingedrungen sein. Sieben Menschen seien dabei getötet worden, meldete die Nachrichtenagentur Tasnim. Andere Agenturen sprachen von deutlich weniger Toten. Laut der staatlichen Agentur IRNA starben bei beiden Angriffen insgesamt nur zwei Personen. Einer der Angreifer im Parlament sei mit einer Pistole, zwei andere mit Sturmgewehren des Typs AK-47 bewaffnet gewesen, sagte ein Abgeordneter.
Die Nachrichtenagentur ISNA meldete unter Berufung auf einen Abgeordneten, alle Türen des Parlamentes seien geschlossen und ein Angreifer von Sicherheitskräften umzingelt worden. Einer der Attentäter sprengte sich in die Luft. Offenbar kam es anschließend zu einer Geiselnahme, was bislang nicht offiziell bestätigt wurde. Erst gegen Mittag unserer Zeit meldeten die Einsatzkräfte den Tod aller vier Angreifer - damit war die Gefahr endgültig vorüber. Anschließend durchsuchte der Katastrophenschutz das Gebäude nach weiteren Sprengsätzen.
Auch im Chomeini-Mausoleum in Südteheran sollen drei Bewaffnete um sich geschossen haben. Dabei soll es einen Toten und fünf Verletzte gegeben haben. Laut Nachrichtenagentur ILNA sprengte sich einer der Angreifer in die Luft. Auf Twitter kursieren Fotos der Explosion. Neben dem Bombenattentäter ist auch ein weiterer Angreifer getötet worden - er wurde von Sicherheitskräften erschossen. Der dritte Angreifer wurde offenbar festgenommen.
Chomeini hatte 1979 die Islamische Revolution im Iran nach dem Sturz von Schah Reza Pahlavi angeführt und das Land zu einer Islamischen Republik umgestaltet. Der erst im Mai mit großer Mehrheit wiedergewählte Präsident Hassan Ruhani bemüht sich um Reformen in dem Land, in dem Chomeinis Nachfolger, Ajatollah Ali Chamenei, als geistliches und politisches Oberhaupt letztlich das Sagen hat.
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