Girlband aus Pjöngjang erobert das Ausland

  16 Auqust 2017    Gelesen: 1749
Girlband aus Pjöngjang erobert das Ausland
Die Girlband Moranbong, auch als Moran Hill Orchestra bekannt, hat Kim Jong-un am 6. Juli 2012 persönlich zusammengestellt. Selbst in Japan, wo der Hass auf die Nordkoreaner in den Medien am Größten ist, gibt es Fans der Band und dieser Form des Lifestyles.
Die Band ist nach dem Moranbong, zu Deutsch: Pfingstrosenhügel, im gleichnamigen Park in Pjöngjang benannt. Den Namen, wie auch die Mitglieder der Girlband aus Nordkorea, wählte Kim Jong-un persönlich aus. Sein Ziel bei der Gestaltung der Musikgruppe war es, traditionelle Elemente koreanischer Musik mit internationaler Popkultur zu verbinden.

Das Besondere an der Band sind die militärischen Dienstränge. Nach ihrer Auswahl sollen die Musikerinnen und Sängerinnen auch im Militär befördert worden sein. Während der Auftritte tragen sie glitzernde Kleider oder Uniformen. Interviews gibt die Band aber keine. Mit der Band wollte Kim Jong-un auch dem südkoreanischen K-Pop etwas entgegensetzen. Moranbong besingen das Vaterland Nordkorea und die Kampfbereitschaft.

Aber auch im Ausland erfreut sich die Band wachsender Beliebtheit. Gerade in Japan, wo die nordkoreanische Bedrohung allgegenwärtig erscheint und zum Topthema der Medien geworden ist, gibt es eine Fangemeinde.

Als "Sengun Joshi" werden Frauen bezeichnet, die von der Kultur Nordkoreas und dem Militär fasziniert sind. Joshi女子 bedeutet Mädchen, Sengun千軍 kann als eine Serie von Kämpfen verstanden werden.

Chunhun, ein japanischer Online-Star, fühlt sich etwa durch die kämpferischen Lieder Moranbongs angetrieben. Sie ist das Sprachrohr der japanischen Bewegung für ein neues Verständnis Nordkoreas:

Selbst wenn ich einen sehr anstrengenden Tag vor mir habe, kann dies leicht in eine aggressive Stimmung umschlagen. Diese Lieder ermutigen mich, Feinde zu eliminieren und versichern mir, dass ich den großen General an meiner Seite habe.

Chunhun ist fasziniert vom nordkoreanischen Lifestyle. Sie will, dass die Japaner realisieren, dass die Nordkoreaner gute Menschen sind und nicht für die Handlungen ihrer Regierung verantwortlich gemacht werden können. Das Interesse für Nordkorea hatten Poster der Regierung in Chunhun geweckt.

Als Kunststudentin war sie von der Schönheit und künstlerischen Qualität der Poster fasziniert. Bei einem Besuch Nordkoreas machte sie sich ein eigenes Bild des Landes und pries dessen Gastfreundschaft. Der Preis für ihre Faszination von Nordkorea sind für Chunchun hingegen jede Menge Hassbotschaften.



Quelle : reuters.com

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