Compaoré wird beschuldigt, in die Tötung seines Vorgängers im Präsidentenamt, Thomas Sankara, im Oktober 1987 verwickelt gewesen zu sein. Sankara wird weit über Burkina Faso hinaus als eine Art afrikanischer "Che Guevara" verehrt.
In dem bitterarmen Land mit seinen knapp 20 Millionen Einwohnern sind nun die Hoffnungen auf eine Rückkehr zur Demokratie groß. Kaboré, der von 1994 bis 1996 Ministerpräsident des Landes war, begreift sich und seine Volksbewegung für den Fortschritt (MPP) als sozialdemokratisch. Manche sehen den Banker als Konsensfigur, andere sehen in ihm eher einen Opportunisten.
Vor tausenden Anhängern versicherte Kaboré am Montagabend, er wolle "die Möglichkeiten für ein besseres Morgen" für das Land eröffnen. "Wir müssen sofort anfangen zu arbeiten." Er hat versprochen, gegen Jugendarbeitslosigkeit zu kämpfen, das Bildungswesen zu verbessern und das Gesundheitssystem zu modernisieren. Noch am Wahltag hatte er einen "wirklichen Wandel" für das Land zugesichert, das einen "völligen Bruch mit dem alten System" erlebt habe.
Der neue Präsident wurde für fünf Jahre gewählt. Sein stärkster Rivale bei der Wahl, der mehrmalige Minister unter Compaoré, Zéphirin Diabré, erkannte am Montagabend direkt den Wahlsieg von Kaboré an und besuchte diesen in seiner Parteizentrale, um ihm zu gratulieren.
Übergangspräsident Michel Kafando hatte am Sonntag gesagt, der Wahlgang sei ein "Sieg für das Volk von Burkina Faso". Es handele sich um die erste "wirklich demokratische, transparente und klare Abstimmung seit 1978". Die Übergangsregierung hatte 25.000 Sicherheitskräfte aufgeboten, um einen störungsfreien Ablauf der Wahlen zu gewährleisten.
Tags: