Galizia war am 16. Oktober in der Nähe ihres Hauses auf der Mittelmeerinsel getötet worden. Der Anschlag hatte das kleine EU-Land geschockt und auch international Wellen geschlagen. Auf Malta kam es zu Protesten gegen Korruption und gegen eine Unterwanderung des politischen Systems durch Kriminelle. Die Verdächtigen müssen nun innerhalb der nächsten 48 Stunden befragt werden. Sie seien bereits eine Zeit lang beobachtet worden, fügte Muscat hinzu. Alle acht Verdächtigen hätten die maltesische Staatsangehörigkeit, teilte Muscat weiter mit.
Die 53-jährige Caruana Galizia hatte mehrere Korruptionsaffären aufgedeckt und hatte auch zu Muscat recherchiert. Ihm wurde von verschiedenen Seiten vorgeworfen, mögliche Verwicklungen eines Kabinettskollegen im "Panama Papers"-Skandal nicht aufgeklärt zu haben.
Der Fall brachte die maltesische Regierung unter Druck. Führende EU-Parlamentarier kamen nach einem Besuch auf Malta vergangene Woche zu dem Schluss, dass europäische Grundwerte dort nicht genügend gewahrt würden. "Ich bin jetzt sogar noch mehr um die Rechtsstaatlichkeit besorgt als vor dem Besuch und wir müssen weiter verfolgen, was wir herausgefunden haben", sagte etwa der Grünen-Europaparlamentarier Sven Giegold.
Die Abgeordneten hatten am Donnerstag und Freitag vergangener Woche unter anderem Maltas Regierungschef Joseph Muscat, einen ehemaligen Polizeiermittler und den Präsidenten des Obersten Gerichtshofs getroffen. Die Delegation habe etwa einen "hohen Grad an Unwillen zu ermitteln und Inkompetenz" seitens der Polizei festgestellt, berichtete Giegold. Die Vorsitzende der Delegation, die Abgeordnete Ana Gomes von der portugiesischen Partido Socialista, beklagte die Schwäche der Gewaltenteilung und dass Korruption in vielen Fällen nicht geahndet werde.
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