Laut den Gründern des amerikanischen Politikportals Axios, Mike Allen und Jim VandeHei, wird die Welt nicht mehr eindeutig von den USA und den amerikanischen Werten dominiert. Verschiedene geopolitische Strömungen seien längst am Laufen und würden die US-dominierte Weltordnung zersetzen.
Die Ursachen hierfür seien unterschiedlich:
Zum einen sei es zweifelsohne der schnelle Aufstieg Chinas, das systematisch und ohne politischen oder militärischen Lärm zu einer globalen wirtschaftlichen Kraft aufgestiegen sei.
Die Politik der aktuellen amerikanischen Regierung unter Donald Trump habe dem nur geholfen, als er beispielsweise die Transpazifische Partnerschaft (TPP) aufgegeben und so China auch hier den Vortritt gelassen habe.
Allgemein habe die Position des US-Präsidenten selbst den Niedergang der amerikanischen Dominanz in der Welt beschleunigt.
Trump habe durch seine Politik verschiedene internationale Institutionen angegriffen, darunter auch die UN – also jene Institutionen, die nach dem Zweiten Weltkrieg zur Stabilisierung der Weltgemeinschaft und des Friedens geschaffen worden seien.
Zudem sei auch der Einfluss von Europa rückläufig. Die Führungsstaaten der EU, Deutschland, Frankreich und ehemals Großbritannien, seien gebeutelt von innenpolitischen Problemen, wie etwa dem wachsenden Populismus, und würden sich daher zunehmend auf innere Probleme statt auf äußeren Einfluss konzentrieren.
Ian Bremmer, der Gründer und Präsident der Eurasia Group, erklärt in diesem Zusammenhang, was der Fall der amerikanischen Dominanz für die Zukunft der internationalen Beziehungen bedeuten könnte:
„Wir stehen vor einer Periode von fünf oder zehn Jahren, in der es ein vollkommenes Fehlen einer globalen Führung geben wird, und das wird zu viel mehr Konflikten führen."
Dennoch, trotz des ganzen Chaos des vergangenen Jahres, habe sich sowohl die amerikanische als auch die globale Wirtschaft in einer „seltenen synchronen Erholung“ befunden. Das kommende Jahr könne aber einen „Nahost-Flächenbrand, ein Terror-Spektakel oder eine heiße Konfrontation auf der koreanischen Halbinsel oder im Südchinesischen Meer“ bringen, die es im letzten Jahr noch nicht gegeben habe, unterstreicht der Experte.
sputniknews.com
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