Kiews Armee verliert 10.000 Mann NICHT im Kampf – die Hintergründe

  22 Februar 2018    Gelesen: 1196
Kiews Armee verliert 10.000 Mann NICHT im Kampf – die Hintergründe
Eine Zahl, die stutzen lässt: Zwei bis drei Soldaten der ukrainischen Armee begehen jede Woche Selbstmord. Was aber verbirgt sich konkret hinter dieser Horror-Statistik?

Wenn Soldaten nicht im Gefecht ihr Leben lassen, sondern aus anderen Gründen sterben – durch Unfälle zum Bespiel, Krankheiten oder eben Selbstmord –, sprechen Fachleute von „nicht-kriegsbedingten Verlusten“. Ganze drei Brigaden haben die Kiewer Streitkräfte inzwischen „nicht-kriegsbedingt“ verloren, sagte kürzlich der Chefermittler der ukrainischen Militärjustiz, Anatoli Matios.

Dass die Statistik alarmierend ist, darauf verweist der Ermittler Matios seit langem: „Wir haben seit 2014 rund 10.000 nicht-kriegsbedingte Verluste: Verkehrsunfälle, Sauferei, Fahrlässigkeit im Umgang mit Waffen“, teilte er diesen Monat mit.

„Ein eklatantes Beispiel: Da hat Einer, nachdem er was getrunken hatte, in einem Zelt mit 13 Kameraden eine Handgranate in den Heizofen geworfen. Warum auch immer. 13 Personen – einige tot, andere verletzt und entstellt.“

Von den 10.000 seien 3.000 gestorben, die Anderen seien schwer verletzt, präzisierte der Strafverfolger. „Das sind alles in allem drei vollwertige Brigaden.“

Der ukrainische Verteidigungsminister Stepan Poltorak widerspricht dem Chefermittler nicht: „So etwas kommt vor, wenn Menschen an Krankheiten sterben oder gegen Sicherheitsregeln verstoßen. Leider gibt es auch Fälle, wenn das Personal alkoholische Getränke zu sich nimmt.“

Allerdings nennt das ukrainische Verteidigungsministerium ganz andere Zahlen, was die Verluste außerhalb von Gefechten angeht. Auf Anfrage hatte das ukrainische Oberkommando im Januar mitgeteilt, in der Ostukraine seien letztes Jahr insgesamt 98 Soldaten nicht-kriegsbedingt gestorben. Im Jahr davor seien es noch doppelt so viele gewesen: 200 Soldaten.

sputniknews

 


Tags:


Newsticker