China fährt im Südchinesischen Meer auf

  27 März 2018    Gelesen: 1050
China fährt im Südchinesischen Meer auf

Mehrere Staaten ringen im Südchinesischen Meer um strategisch bedeutsame Gebiete. Der mächtigste Anrainer ist China. Das beweist die Volksrepublik bei einem großen Marinemanöver mit mindestens 40 Schiffen, aufgereiht in einer gigantischen Linie.

 

Die Volksrepublik China demonstriert mit einem großangelegten Marinemanöver seinen Machtanspruch im Südchinesischen Meer, wo die Anrainerstaaten um viele Inselgruppen streiten. Dutzende chinesische Kriegsschiffe wurden zu einer Übung vor der Küste der Insel Hainan zusammengezogen. Das zeigen Satellitenaufnahmen der Firma Planet Labs.

Die Bilder belegen, dass an den von der Armee angekündigten Gefechtsübungen auch die Kampfgruppe des chinesischen Flugzeugträgers "Liaoning" teilnimmt. Die im chinesischen Marinehafen Dalian im Norden stationierte "Liaoning" hatte nach Angaben des taiwanischen Verteidigungsministeriums vergangene Woche die Straße von Taiwan passiert.

Flugzeugträger, Schiffe und U-Boote

Gebietsansprüche im Südchinesischen Meer erheben neben China auch Vietnam, die Philippinen, Malaysia, Brunei und Taiwan. Die USA und Japan schicken immer wieder Kriegsschiffe in das Gebiet, um dort das Recht auf freie Schifffahrt zu unterstreichen. Über die Schifffahrtsrouten im Südchinesischen Meer wird ein Großteil des Welthandels abgewickelt. Außerdem werden in der Region reiche Bodenschätze vermutet. Daneben gibt es hier noch ergiebige Fischgründe.

Die zu Wochenbeginn aus dem All aufgenommenen Fotos zeigen, dass mindestens 40 Schiffe und U-Boote den Flugzeugträger begleiten - nach Ansicht von Experten eine ungewöhnlich starke Demonstration maritimer Macht, die offenkundig eigens für Beobachter aus dem All arrangiert wurde. Die Schiffe formierten sich in einer kilometerlangen Doppellinie, was eher einer Machtdemonstration zu Propagandazwecken entspricht als einem militärisch sinnvollen Manöver. Begleitet wurden die Schiffe von zahlreichen Flugzeugen.

Für Moskau gebaut, von Peking in Dienst gestellt

Jeffrey Lewis, ein Sicherheitsexperte des kalifornischen Institute of Strategic Studies, sagte, die Bilder seien die erste Bestätigung, dass der neu gebaute Flugzeugträger an der Übung teilnimmt. Unklar blieb zunächst, wohin die Schiffe fahren und wie lange die Übung dauern soll. Das chinesische Verteidigungsministerium ließ entsprechende Fragen zunächst unbeantwortet.

Collin Koh, ein Sicherheitsexperte der S. Rajaratnam School of International Studies in Singapur beschrieb die Truppenkonzentration hinsichtlich ihrer Größe und ihres Einsatzraumes als ungewöhnlich. "Offenbar wollen sie zeigen, dass Teile der Südmeer-Flotte routinemäßig gemeinsam mit der Flugzeugträgergruppe aus Dalian im Norden operieren können."

Die "Liaoning" ist der erste Flugzeugträger Chinas. Er wurde einst unter dem Namen "Waryag" für die sowjetische Marine gebaut, allerdings nie fertiggestellt. 1998 wurde er von der Ukraine verkauft. Nach Umbau und Modernisierung in China wurde die "Liaoning" 2012 in Dienst gestellt. Das Schiff dient der chinesischen Marine vor allem zu Test- und Trainingszwecken, um die Abläufe an Bord eines Flugzeugträgers zu erproben. Weitere Träger sind im Bau - dabei handelt es sich um chinesische Eigenentwicklungen der nuklear angetriebenen Baureihe "001".

Quelle: n-tv.de 


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