21 Waggons, einheitlich grün lackiert, getönte Fenster, um die Insassen vor neugierigen Blicken zu schützen. In Pekings Hauptbahnhof steht der Zug, mit dem die Führer der isolierten nordkoreanischen Diktatur traditionell ins Ausland reisen. Kim Il Sung, von 1948 bis 1994 an der Macht, logierte in dem Spezialfahrzeug, sein Sohn Kim Jong-il nutzte ihn und nun ist auch Kim Jong Un mit dem Zug ins Nachbarland China gereist.
Konstant wie die Vorliebe für Zugreisen an der Spitze des nordkoreanischen Staates ist auch der Quell an Mythen und Legenden, die sich um den Zug ranken. Viele Medien- und Geheimdienstberichte widmen sich dem Fahrzeug. Doch wie so oft beim Thema Nordkorea fehlen handfeste Fakten und Bestätigungen. Was über Kims Super-Zug bekannt ist:
Supersicher, aber superschwer und superlangsam
Auf den aktuellen Aufnahmen des Zuges vom Pekinger Hauptbahnhof ist die Beschriftung "160 km/h" auf den Lokomotiven zu erkennen, die Höchstgeschwindigkeit, für die die Lokomotiven ausgelegt sind. Dass Kims Superzug aber tatsächlich so schnell unterwegs ist wie deutsche Intercitys auf Nebenstrecken, gilt als ausgeschlossen. Einem südkoreanischen Medienbericht zufolge sind die Waggons kugelsicher gepanzert und dadurch Tausende Kilogramm schwerer als üblich. Demzufolge liegt die Höchstgeschwindigkeit bei gerade einmal rund 60 km/h.
Den letzten Besuch stattete ein nordkoreanisches Staatsoberhaupt Peking 2011 ab. Folgendes Youtube-Video zeigt den Zug in China:
Angetrieben wird jeder Zug von zwei Lokomotiven. Insgesamt soll es mindestens zwölf Triebfahrzeuge und 90 Waggons geben. Denn wenn der "Oberste Führer" auf Reisen geht, ist nicht bloß ein Zug unterwegs, sondern gleich drei. Zunächst fährt ein Spezialzug die Strecke ab. Das Personal an Bord überprüft die Strecke und sucht Bahnhöfe nach möglichen Gefahren ab. In einem Abstand von 20 Minuten bis zu einer Stunde folgt dann der Zug mit dem Staatsoberhaupt an Bord, flankiert von Hubschraubern oder Flugzeugen. Ein dritter Zug folgt, der weitere Sicherheitsleute und Kommunikationsequipment transportiert. Dem südkoreanischen Bericht zufolge wurden in Nordkorea allein 20 Bahnhöfe für den persönlichen Gebrauch Kim Jong Uns gebaut.
sputniknews
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