Staatsanwalt ermittelt gegen Bosch

  16 Dezember 2015    Gelesen: 791
Staatsanwalt ermittelt gegen Bosch
In der VW-Abgasaffäre gerät der Autozulieferer Bosch ins Visier deutscher Ermittler. Das Stuttgarter Unternehmen soll von den Manipulationen bei Volkswagen gewusst haben.
Vor dem Hintergrund des Diesel-Abgasskandals bei Volkswagen hat die Staatsanwaltschaft Stuttgart Ermittlungen gegen dessen Zulieferer Bosch eingeleitet. "Wir gehen dem Verdacht nach, ob sich diese Firma an einer möglichen Straftat eines großen deutschen Automobilkonzerns beteiligt hat", sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft. Die Ermittlungen seien als Reaktion auf Medienberichte zu dem Fall aufgenommen worden. Seitens Bosch hieß es, man kooperiere mit allen Behörden.

Bosch selbst hatte im September – kurz nach Auffliegen des VW-Skandals – bekannt gegeben, Komponenten zur Abgasnachbehandlung an Volkswagen geliefert zu haben. Eine Mitverantwortung für die Manipulationen hat der Konzern aber zurückgewiesen. Man habe als Zulieferer die Teile nur nach den speziellen Wünschen des Kunden bereitgestellt, für deren Integration sei dann allein Volkswagen zuständig gewesen.

Kurz davor hatte der größte deutsche Autohersteller zugeben müssen, die Software bei Dieselmotoren von elf Millionen Autos weltweit so manipuliert zu haben, dass Stickoxid-Emissionen nur im Prüfstand gesetzeskonform sind. Nun sieht sich VW mit zahlreichen Klagen, drohenden Strafen und hohen Kosten für den Umbau der betroffenen Fahrzeuge konfrontiert.

So wie der Autohersteller hat aber auch der Autozulieferer bereits mit Ermittlungen in den USA zu tun. Insidern zufolge prüfen Staatsanwälte im Justizministerium, ob der Konzern sich der Mitwisserschaft schuldig gemacht hat. Interessant ist dabei ein Bericht der Bild am Sonntag. Demnach hatte Bosch bereits 2007 in einem Schreiben an VW vor der Möglichkeit des illegalen Einsatzes seiner Software gewarnt.

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