Deutsche Hilfsorganisation spendet MRT-Gerät für Krankenhaus in Lugansk

  07 April 2018    Gelesen: 1772
Deutsche Hilfsorganisation spendet MRT-Gerät für Krankenhaus in Lugansk

Die deutsche Hilfsorganisation „Zukunft Donbass“ möchte ein MRT-Gerät an ein Krankenhaus in Lugansk schicken. Trotz politischer Behinderung gelingt es dem Aktionsbündnis seit zwei Jahren, medizinische Hilfslieferungen in die nicht anerkannte Volksrepublik in der Ostukraine zu senden. Auf ihre Arbeit wurde nun auch das Auswärtige Amt aufmerksam.

Iwana Steinigk ist glücklich, aber auch wütend. Die Organisatorin von Hilfstransporten in die nicht anerkannte Volksrepublik Lugansk in der Ostukraine ist berührt von der Vielzahl an Spenden aus der deutschen Bevölkerung für die Menschen im Donbass. Zugleich ärgert sie die einseitig negative Berichterstattung über Russland und die ukrainischen „Separatisten“ in den deutschen Medien und die Ignoranz der westlichen Politiker.

Hinter dem Aktionsbündnis „Zukunft Donbass“ stecken gerade einmal fünf bis sechs Personen um das Mutter-Tochter-Gespann Raisa und Iwana Steinigk, die sich in Sachsen und Thüringen unermüdlich für die Menschen im Donbass einsetzen, Informationsveranstaltungen organisieren, Menschen um Spenden bitten und sich an Krankenhäuser und Unternehmen wenden. Raissa Steinigkist russischstämmige Ukrainerin. Ihre in Deutschland aufgewachsene Tochter Iwana erzählt im Sputnik-Interview:

„Wir bekommen sehr viele Zuschriften von Leuten, die das gut finden, was wir machen, die uns unterstützen wollen. Und wir haben bisher noch keine negativen Äußerungen bekommen. Ich denke, der Kreis der Leute wird immer größer, die mit der offiziellen Interpretation oder Leslinie nicht mehr einverstanden sind oder die der Meinung sind, dass da nur die halbe Information rüberkommt.“

15 Tonnen Spezialtransport ins Kriegsgebiet
Nun ist es den Aktivisten gelungen, von einem Lieferanten für medizinische Geräte in Bayern eine Magnet-Resonanz-Tomographie-Anlage (MRT) als Spende zu bekommen. Das 20 Jahre alte Gerät soll an das städtische Krankenhaus Nr.7 in Lugansk übergeben werden. Es wäre das erste MRT, das von einer deutschen Hilfsorganisation in die Volksrepublik Lugansk gebracht wird. Bisher gibt es in ganz Lugansk nur ein, dazu noch bedeutend älteres, MRT-Gerät für die circa 1,2 Millionen Einwohner der Volksrepublik.

Für den Spezialtransport der 15 Tonnen schweren MRT-Anlage nach Lugansk braucht der Verein nicht nur einen LKW, sondern auch einen Hebekran. Außerdem muss ein Techniker mitreisen, der das Gerät in Lugansk wieder zusammenbaut. So sind allein für den Transport 5000 Euro veranschlagt, wofür das Aktionsbündnis gerade Spenden auf der Plattform Better Place sammelt. Parallel wird ein weiterer Transport mit OP-Tischen, vier Tonnen Kindernahrungsmitteln und drei Tonnen Klinikwäsche vorbereitet, für den ebenfalls zu Spenden aufgerufen wird.

sputniknews


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