Söder will Sonderklassen für Migrantenkinder

  08 April 2018    Gelesen: 1992
Söder will Sonderklassen für Migrantenkinder

Kinder von Zuwanderern müssen in Bayern künftig erst entsprechende Deutschkenntnisse vorweisen, ehe sie am regulären Schulunterricht teilnehmen dürfen. Dazu plant Ministerpräsident Söder gesonderte Klassen, in denen auch deutsche Werte vermittelt werden.

 

Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder will in seinem Bundesland die Teilnahme der Kinder von Zuwanderern am Schulunterricht an bestimmte Voraussetzungen knüpfen. Sowohl Sprach- als auch Wertekunde müssten zunächst in "sogenannte Deutschklassen" erlernt werden, sagte der CSU-Politiker in einem Interview mit der "Bild"-Zeitung.

Es handele sich dabei um "Ganztagesklassen mit kleinerer Klassenstärke". Dort werde den Kindern und Jugendlichen aus Zuwandererfamilien intensiv Deutsch vermittelt, aber gleichzeitig auch Wertekunde. "Denn das kann man nicht nur in vierwöchigen Crashkursen lernen", ergänzte Söder.

Folglich würden nur diejenigen Schüler dann in den Regelunterricht kommen, die "unsere Sprache sprechen und unsere Werte verstehen". Intoleranz und Antisemitismus gehörten nicht dazu. "Wir sind tolerant gegenüber anderen Religionen, bei uns gilt Religionsfreiheit. Aber jeder, der zu uns kommt, muss sich unseren Werten, Sitten und Gebräuchen anpassen und nicht umgekehrt. Bayern ist christlich-abendländisch geprägt mit jüdischen und humanistischen Wurzeln", sagte der bayerische Ministerpräsident der Zeitung.

Union geschlossen gegen AfD

Dabei hatte die Frage, ob der Islam zu Deutschland gehöre in den letzten Wochen für Diskussionen im Unionslager gesorgt. "Muslime, die sich zu unseren Werten bekennen, sind selbstverständlich Bestandteil der Gesellschaft", kommentierte Söder die Thematik. "Aber es kann doch niemand behaupten, der Islam wäre identitäts- und kulturstiftend für unser Land."

Die gemeinsame politische Herausforderung sei für die Union nicht der Islam, sondern die AfD. "Wir müssen den Wählern klarmachen, dass die AfD keine Ersatzunion ist. Viele ihrer Funktionäre schlagen einen gefährlichen Weg nach weit rechts außen ein. Etliche AfD-Politiker arbeiten mit Fake News und sehr persönlich verletzenden Parolen. Wir dürfen nicht zulassen, dass sie im Internet allein die Debatte bestimmen." Die Union müsse dagegenhalten, erklärte Söder und warnte vor beginnenden Parallelgesellschaften in Deutschland und die Sorge vieler Bürger vor Identitätsverlust und wachsender Kriminalität.

Quelle: n-tv.de


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