Deutsche Naturschützer fordern „sofortigen Baustopp“ von Nord Stream 2

  12 Mai 2018    Gelesen: 788
Deutsche Naturschützer fordern „sofortigen Baustopp“ von Nord Stream 2

Der deutsche Umweltverband NABU will mit einem erneuten Eilantrag den Baustart für die Gaspipeline Nord Stream 2 im Greifswalder Bodden verhindern, wie der TV-Sender NDR berichtet.

„Bereits im Februar hatte der NABU Klage und einen Eilantrag gegen den Planfeststellungsbeschluss des Bergamtes Stralsund eingereicht“, so der TV-Sender. Der erneut gestellte Antrag solle das Gericht bis zum 15. Mai zu einer Entscheidung über eine sofortige Einstellung der Bauarbeiten bewegen. Die Naturschützer befürchten, dass durch die Errichtung der Gaspipeline Schutzgebiete unwiederbringlich ruiniert werden könnten.

„Mit dem jetzt eingereichten Antrag wollen wir verhindern, dass Ostseeschutzgebiete schon irreparabel zerstört werden, bevor ein Gericht überhaupt die Kritikpunkte des NABU an der Genehmigung prüfen kann. Wir fordern einen sofortigen Baustopp“, zitiert das Presseportal den NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller.

Das Bergamt Stralsund hatte am 31. Januar den Bau und Betrieb des Pipelinesystems Nord Stream 2 im deutschen Küstenmeer und im Anlandebereich in Lubmin bei Greifswald in Mecklenburg-Vorpommern genehmigt. Finnland hatte Mitte April die zweite Genehmigung für die Errichtung und den Betrieb der Gaspipeline Nord Stream 2 erteilt. Die Entscheidungen von Schweden, Russland und Dänemark stehen noch aus.

Gegen das Projekt machen mehrere Länder Front. Dazu gehören die Ukraine, die um ihre Einnahmen aus dem Transit von russischem Gas bangt, und die USA, die ambitionierte Pläne zum Export von Flüssiggas nach Europa hegen. Lettland, Litauen und Polen haben gemeinsam ihren Unwillen über den Bau geäußert.

Das Projekt Nord Stream 2 sieht die Verlegung von zwei Strängen mit einer Jahresgesamtkapazität von 55 Milliarden Kubikmetern vor. Die Stränge sollen parallel zur bereits bestehenden Pipeline Nord Stream von der russischen Ostseeküste bis nach Deutschland verlaufen. Die Pipeline soll im Jahr 2019 in Betrieb genommen werden.

 


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