Die Gaspipeline Nord Stream 2 würde auf europäische Länder Druck ausüben, so Groisman.
„Für Russland ist das ein gewinnbringendes Projekt, das die Abhängigkeit von ganz Europa von Russland langfristig sichern wird“, zitierte der Pressedienst der ukrainischen Regierung den Premier.
Ihm zufolge ist das Nord-Stream-2-Projekt eine rein geopolitische Struktur, die Kiew direkt bedrohe.
„Zugleich garantiere ich, dass das ukrainische Gas- und Transportsystem zu 100 Prozent den Gastransit für europäische Verbraucher gewährleisten wird. Wir sind bereit, gemeinsam mit internationalen Partnern unser Gas- und Transportsystem zu modernisieren und zu steuern“, sagte Groisman.
Der Direktor der russischen Stiftung für Progressive Politik, Oleg Bondarenko, erläuterte, warum sich Kiew nicht mit dem Pipeline-Projekt abfinden wolle.
„Indem er behauptet, dass das Nord-Stream-2-Projekt die Ukraine bedrohe, hat Groisman Recht in dem Sinne, dass die Ukraine bei der Umsetzung dieses Projekts tatsächlich ihre Bedeutung als Transitland bei russischen Gaslieferungen an Europa verlieren wird. Zudem wird sie auch viel Geld verlieren. Am wichtigsten ist aber, dass sie auch die geopolitische Bedeutung in der Region einbüßen wird. Deswegen ist es ein Albtraum für Kiew. Doch dieser Albtraum wird wohl wahr. Das wird aus einem einfachen Grund geschehen: Das Nord-Stream-2-Projekt entspricht den Interessen Berlins. Dem Bundesaußenminister Deutschlands über die Interessen der Ukraine zu erzählen, die den Interessen Deutschlands widersprechen, ist meines Erachtens dumm“, sagte Bondarenko.
Das Projekt Nord Stream 2 sieht den Bau von zwei Strängen einer Pipeline mit der Gesamtkapazität von 55 Milliarden Kubikmeter Gas pro Jahr vor. Die Pipeline soll von der Küste Russlands über die Ostsee nach Deutschland nahe der funktionierenden Nord-Stream-1-Pipeline verlegt werden.
Ende März wurde eine Baugenehmigung für Nord Stream 2 von Deutschland, im April von Finnland erteilt.
sputniknews
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