Laut Viktor Bondarew, dem Chef des Verteidigungsausschusses des russischen Oberhauses, wäre die neue US-Militärbasis in Polen für Russland keine ernstzunehmende Bedrohung, würde aber die Situation in Osteuropa weiter destabilisieren.
„Die US-Militärbasis in Polen wird nicht in der Lage sein, eine echte Bedrohung für die Sicherheit Russlands zu schaffen, aber sie ist durchaus in der Lage, die Situation in Osteuropa zu destabilisieren“, sagte Bondarew in einem Gespräch mit Sputnik.
Washington versuche dabei, „seinen Satellitenstaaten“ aufzudrängen, dass es eine russische Bedrohung gäbe, und biete sogleich seine „Hilfe zur Abwehr“ der angeblichen, jedoch in der Realität nicht existierenden Bedrohung.
Die USA hätten also Polen erst „erklärt“, dass es Schutz benötige, um gleich danach ihre Bereitschaft zu äußern, diesen Schutz zur Verfügung zu stellen – natürlich „auf kommerzieller Basis“.
„Das heißt, diese Aktion der Vereinigten Staaten (…) wird zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Sie werden sich wirtschaftlich bereichern und gleichzeitig ihre militärisch-politische Position stärken und ihre Präsenz in der osteuropäischen (Region) erweitern“, erklärte der Experte.
Eine ähnliche Strategie habe Washington dabei schon einmal angewandt – und zwar in der Ukraine.
Gleichzeitig könnte aber auch Polen eigene regionale Interessen verfolgen, um „seine Position unter seinen Nachbarn zu verbessern.“
Dabei gehe es Warschau vermutlich gar nicht so sehr um ein Gleichgewicht zu Russland, was so nicht möglich sei, sondern vielmehr um andere europäische Nachbarn, allen voran die Ukraine, aber auch Deutschland.
Zuvor hatte das Blatt „Politico“ berichtet, dass Warschau bereit sei, zwei Milliarden US-Dollar für die Errichtung einer dauerhaften US-Militärbasis auf dem Gebiet Polens zu bezahlen. Diese Entscheidung ergebe sich aus der „Notwendigkeit“ der aktuellen politischen Lage in der Region, so die offizielle Position Warschaus.
sputniknews
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