Irak kritisiert Übergabe von Ali B. an Deutschland als Rechtsverstoß

  13 Juni 2018    Gelesen: 1421
Irak kritisiert Übergabe von Ali B. an Deutschland als Rechtsverstoß

Weil die kurdische Regionalregierung den Tatverdächtigen im Mordfall Susanna F. der Bundespolizei übergeben hat, legt die irakische Zentralregierung in Bagdad Protest ein.

 

A

li B. wurde auf eher unkonventionelle Weise nach Deutschland zurückgeholt. Dieter Romann, Chef der Bundespolizei, holte den Tatverdächtigen im Mordfall Susanna F. persönlich im Nordirak ab. Innenminister Horst Seehofer war über die Aktion informiert. Nun kritisiert die irakische Regierung die Übergabe an Deutschland als Rechtsverstoß.

Es gebe zwischen beiden Ländern kein Abkommen über eine Auslieferung von gesuchten Personen, teilte das Außenministerium in Bagdad mit. Den Verstoß hätten sowohl die kurdische Regionalregierung als auch Deutschland begangen. Nur das Justizministerium der irakischen Zentralregierung in Bagdad habe die Befugnis für einen Austausch von Gesuchten.

Der Verdächtige Ali B. war nach der Tat in die kurdischen Autonomiegebiete im Nordirak geflohen und dort festgenommen worden. Kurdische Sicherheitskräfte übergaben ihn am Samstag in der Regionalhauptstadt Erbil deutschen Polizeibeamten, die ihn zurück nach Deutschland geleiteten.

spiegel


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