Kurz plant Aufnahmelager außerhalb der EU

  13 Juni 2018    Gelesen: 869
Kurz plant Aufnahmelager außerhalb der EU

Österreich arbeitet mit einer kleinen Gruppe von Staaten an einem speziellen Projekt: Danach sollen Flüchtlinge in Aufnahmelagern außerhalb der EU unterkommen. Dort seien sie geschützt, hätten aber nicht "das bessere Leben in Mitteleuropa", so Kanzler Kurz.

Österreich arbeitet nach Angaben von Bundeskanzler Sebastian Kurz mit einer kleinen Gruppe von EU-Ländern an Plänen für Aufnahmelager für Flüchtlinge außerhalb der EU. "Ja, es gibt Bestrebungen, dass wir Schutzzentren außerhalb Europas schaffen, wo wir Flüchtlinge unterbringen können, wo wir Schutz bieten können, aber gleichzeitig nicht das bessere Leben in Mitteleuropa", sagte Kurz dem österreichischen Fernsehsender ORF.

Österreich arbeite "mit einer kleinen Gruppe von Staaten" an dem Projekt, sagte Kurz. Die Pläne seien bisher allerdings "sehr vertraulich", um die "Durchsetzbarkeit" des Projekts zu erhöhen. Auf die Frage, ob ein solches Aufnahmezentrum in Albanien eingerichtet werden könnte, sagte Kurz: "Wir werden sehen."

In der vergangenen Woche hatte bereits der dänische Ministerpräsident Lars Lökke Rasmussen bestätigt, dass einige EU-Länder, darunter auch Österreich, Aufnahmezentren für abgelehnte Asylbewerber außerhalb der EU einrichten wollen. In österreichischen Medienberichten war zuletzt mehrfach von Albanien als möglichem Standort die Rede.

Kurz kommt am Mittag in Berlin mit Bundesinnenminister Horst Seehofer zusammen. Bei dem Gespräch dürfte es auch um die Zuwanderungspolitik gehen. Am Dienstag hatte Kurz bereits mit Bundeskanzlerin Angela Merkel gesprochen. Der CSU-Chef und die CDU-Vorsitzende streiten über die von Seehofer geforderte Zurückweisung von Migranten an der deutschen Grenze. Seine Teilnahme am Integrationsgipfel mit der Kanzlerin hatte Seehofer abgesagt.

Kurz von der konservativen ÖVP regiert in Wien mit der rechtspopulistischen FPÖ. In der zweiten Jahreshälfte übernimmt Österreich die EU-Ratspräsidentschaft. Die österreichische Regierung will die europäische Asylpolitik und den Schutz der EU-Außengrenzen zu ihren Schwerpunkten machen.

Quelle: n-tv.de


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