Urlauber merken es schnell: Das Preisgefälle in Europa ist groß. Zwar ist auch das Leben in Deutschland teurer als im EU-Schnitt. Aber schon in den meisten Nachbarstaaten Deutschlands müssen Verbraucher für die gleiche Leistung deutlich tiefer in die Tasche greifen. Und noch höher ist das Preisniveau in manchem europäischen Land, das nicht der Europäischen Union angehört.
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes lag das Preisniveau der privaten Konsumausgaben in Deutschland im vergangenen Jahr 2017 um 5,0 Prozent über dem Durchschnitt der 28 EU-Mitgliedstaaten. Allerdings: In den direkten Anrainerstaaten waren die Lebenshaltungskosten nur in Polen und der Tschechischen Republik niedriger als hierzulande - das jedoch deutlich.
Mit Abstand teuerstes Land für Verbraucher innerhalb der EU war im vergangenen Jahr einmal mehr Dänemark: Dort lag das Preisniveau um 41,5 Prozent über dem Durchschnitt der 28 Staaten. Es folgen Luxemburg (plus 26,9 Prozent), Schweden (plus 25,5 Prozent), Irland (plus 25,4 Prozent) und Finnland (plus 22,2 Prozent). Am günstigsten innerhalb der EU bleibt es in Bulgarien: Dort mussten Verbraucher für Waren und Dienstleistungen einschließlich Mieten etwa halb so viel zahlen wie im EU-Schnitt.
Höchstes Preisniveau außerhalb der EU - in Island
Die Wiesbadener Statistiker berufen sich auf Daten der europäischen Statistikbehörde Eurostat, die jüngst konstatierte: "Mithin unterschieden sich die Preisniveaus für Verbrauchsgüter und Dienstleistungen in der EU zwischen dem günstigsten und dem teuersten Mitgliedstaat fast um das Dreifache." Besonders groß ist die Preisspanne bei Alkohol und Tabak - in erster Linie wegen der unterschiedlichen Besteuerung. Während in Bulgarien Wein, Bier und Zigaretten und Co. etwa halb so viel kosten wie im EU-Schnitt, ist Irland (plus 74 Prozent) ein teures Pflaster für Raucher und Alkoholkonsumenten.
Dagegen schlagen Hotelübernachtungen und Restaurantbesuche besonders spürbar in Dänemark und Schweden aufs Budget durch. Deutlich günstiger als im EU-Schnitt sind Zimmer für Reisende in Bulgarien, Rumänien und der Tschechischen Republik.
Noch tiefer in die Tasche greifen als im teuersten EU-Land Dänemark müssen Verbraucher jedoch in europäischen Ländern, die nicht der EU angehören: Spitzenreiter ist Island, wo das Preisniveau um 66 Prozent höher liegt, kaum weniger ist es in der Schweiz (plus 59 Prozent). Was das heißt, rechnete kürzlich der Bankenverband BdB anschaulich vor: Für Urlauber aus Deutschland ist ein Euro in der Schweiz demnach etwa 0,71 Cent wert (Stand April 2018). In Polen dagegen kann man für einen Euro Waren und Dienstleistungen erhalten, die in Deutschland etwa 1,84 Euro kosten würden.
Quelle: n-tv.de
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