Türkei senkt Hürden für Staatsbürgerschaft

  20 September 2018    Gelesen: 990
Türkei senkt Hürden für Staatsbürgerschaft

Die türkische Währung Lira kriselt. Um an frisches Geld aus dem Ausland zu kommen, hat Ankara nun einen neuen Plan: Künftig soll es den türkischen Pass für weniger Geld geben.

 

Die türkische Regierung hat die finanziellen Hürden für eine türkische Staatsbürgerschaft gesenkt. Um an einen Pass zu kommen, müssen Ausländer künftig weniger Investitionen, Immobilien oder Rücklagen im Land nachweisen als bisher. Damit versucht Ankara, mehr Auslandsinvestitionen ins Land zu locken.


So wurden die Mindestsummen für Bankeinlagen und türkische Staatsanleihen von bisher drei Millionen auf je 500.000 Dollar reduziert, teilte die Regierung mit. Ankara bemüht sich darum, durch Investitionen die heimische Währung zu stärken.

Schwellen in allen drei Bereichen gesenkt

Der Wert von Immobilien wurde ebenfalls auf eine halbe Million Dollar gesenkt, ein Viertel der bisherigen Schwelle. Die Mindestsumme festverzinslicher Papiere wurde um ebenfalls ein Viertel reduziert und beträgt nun eine halbe Million.

Der Staat verlangt die Mindestbeträge in einem der drei Bereiche, um einem Antrag auf Einbürgerung stattzugeben. Auch mit der Beschäftigung von Personal in der Türkei kann die türkische Staatsbürgerschaft erlangt werden. Hier müssen künftig nur noch 50 statt bisher 100 Mitarbeiter nachgewiesen werden.

Die Lira hat seit Jahresbeginn im Vergleich zum Dollar etwa 40 Prozent an Wert verloren. Um den Kursverfall zu stoppen, hatte die Zentralbank des Landes vergangene Woche den Leitzins unerwartet deutlich angehoben.

spiegel


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