Wegen Exportstopp an Saudis

  09 November 2018    Gelesen: 496
Wegen Exportstopp an Saudis

Die Peene-Werft in Mecklenburg-Vorpommern steckt in Schwierigkeiten. Grund ist der Ausfuhrstopp deutscher Rüstungsgüter nach Saudi-Arabien. Der Bau von Patrouillenbooten für das Wüstenland liegt erstmal auf Eis.

Die Peene-Werft in Wolgast muss nach eigenen Angaben Kurzarbeit anmelden. Grund dafür ist der Stopp von Rüstungsexporten nach Saudi-Arabien durch die Bundesregierung. Die Werft im strukturschwachen Mecklenburg-Vorpommern baut seit 2016 Patrouillenboote für das Wüstenkönigreich.


Es gehe darum, den Schaden zu minimieren, erklärte die Bremer Lürssen-Werft, zu der die Peene-Werft seit 2012 gehört. Die Entscheidung sei ein schwerer Schlag, wegen der hohen und andauernden Unsicherheit mit Blick auf die Genehmigung des Exports weiterer Boote und der damit nicht planbaren Auslastungssituation aber unausweichlich, sagte der Technische Geschäftsführer der Peene-Werft, Harald Jaekel. Ob und wann die Produktion fortgesetzt werde, sei derzeit nicht absehbar.

Peene-Werft hat 300 Beschäftigte


Von der Kurzarbeit sei ein großer Teil der Mitarbeiter der Neubauabteilungen betroffen. Wie viele genau, werde derzeit geprüft. Insgesamt hat die Peene-Werft rund 300 Beschäftigte.

Die Bundesregierung hatte nach der Tötung des Journalisten Jamal Khashoggi im saudiarabischen Generalkonsulat in Istanbul die Rüstungsexporte an das Königreich gestoppt und erklärt, auch bereits genehmigte Ausfuhren würden auf den Prüfstand gestellt.

Nach einem Bericht des "Stern" hat Saudi-Arabien insgesamt 33 Patrouillenboote bei der Peene-Werf bestellt. Für 16 davon müsse die Bundesregierung noch die Ausfuhrgenehmigung erteilen.

"Selbstverständlich respektieren wir jede politische Entscheidung über die Ausfuhr der Patrouillenboote", sagte Jaekel. Die Produktion ohne Exportgenehmigung fortzuführen führe allerdings zu einer enormen Planungsunsicherheit und damit zu einem ständig steigenden kaufmännischen Risiko für die Peene-Werft. Auch weitere geplante Aufträge, darunter der Bau von Teilen der neuen Korvetten für die Bundeswehr, würden dies bei weitem nicht kompensieren.

Quelle: n-tv.de


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