Ein nordkoreanischer Soldat ist über die Grenze nach Südkorea geflohen. Der Soldat sei von südkoreanischen Truppen mithilfe von Überwachungsgerät entdeckt worden, "als er die militärische Demarkationslinie überquerte", erklärte Südkoreas Generalstab. Der Soldat "befindet sich sicher in unserer Obhut", hieß es in einer Mitteilung. Er soll nun befragt werden, wie genau er in den Süden gelangte.
Dass koreanische Soldaten über die lange Zeit äußerst strikt bewachte Landgrenze beider Staaten überlaufen, ist sehr selten. Im November vergangenen Jahres raste ein nordkoreanischer Soldat im Kugelhagel mit einem Auto über die Grenze. 2012 lief ein anderer nordkoreanischer Soldat unbemerkt durch Reihen elektrischer Zäune und Überwachungskameras.
Die meisten Nordkoreaner wählen allerdings zur Flucht den Weg über China, das mit Nordkorea eine Hunderte Kilometer lange Landgrenze teilt. Mehr als 30.000 nordkoreanische Zivilisten sind bereits aus ihrem Heimatland geflohen. Grund für die Spannungen zwischen den beiden Ländern sind die zahlreichen Atom- und Raketentests Nordkoreas in den vergangenen Jahren.
Zuletzt hatten sich die Führungen in Seoul und Pjöngjang aber wieder angenähert. Erst am Freitag startete eine Mission zur Prüfung einer Wiederaufnahme von Eisenbahnverbindungen zwischen beiden Ländern. Zuvor waren bereits Minen, Militärbunker und andere Teile der Grenze beseitigt worden. Die Maßnahmen sind Teil eines Abkommens zum Abbau der militärischen Spannungen, das die Armeeführungen beider Staaten im September unterzeichnet hatten.
zeit.de
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